SARS-CoV-2/COVID-19 wird durch Tröpfchen-Infektionen übertragen. Die Infektion durch asymptomatische Virusträger ist möglich und epidemiologisch höchst relevant. Durch den PCR-SARS-CoV-2 Test wird das Antigen des Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen. Durch den Nachweis dieses Ag im Rachen- und Nasenabstrich kann die Infektiosität des Trägers nachgewiesen werden. Da die Erkrankung COVID 19 in über 80 % der Fälle asymptomatisch verläuft, der Patient aber in dieser Zeit infektiös ist, ist eine frühzeitige Mitteilung des Ag-Befundes, wenn möglich innerhalb von 48 Stunden, an die Patienten entscheidend, um die Ausbreitung der COVID-Erkrankung zu verhindern. Nach Mitteilungen mehrerer Personen, denen ein Rachenabstrich abgenommen wurde, erfolgte die Zuteilung der Befunde oft erst nach einer Woche bzw. erst nach telefonischem Anruf in den Hygienezentren. Laut dem Ministerialdekret vom 03.04.2020, welches die labormedizinische Diagnostik zur COVID-19 Pandemie regelt, wird auf Seite 6 die Übermittlung des Befundes innerhalb von 36 Stunden gefordert („..la comunicazione del risultato dovrà avvenire in un arco di tempo massimo di 36 ore“).
Dies vorausgeschickt,
ersucht man die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wie erklärt sich die Landesregierung die verspäteten Zustellungen der Befunde an die getesteten Personen? War die Landesregierung über diese Vorkommnisse in Kenntnis? Wenn ja, warum ist sie nicht interveniert?
- War sich die Landesregierung bewusst, dass durch die verspäteten Zustellungen der Befunde, obwohl laut Ministerialdekretes andere Zeiten verlangt werden, die Ausbreitung der Infektion gefördert wurde? Könnten durch dieses Verhalten die Unterbrechung der Infektionsketten verhindert worden sein? Wurden dadurch Mitarbeiter/Innen bzw. Bürger gefährdet?
- Wurden dadurch Mitarbeiter/Innen durch verspätete Zustellung des Tests im Arbeitsprozess behalten und Risikogruppen wie Personen in Seniorenheimen gefährdet? War dies die Folge des hohen Grades an Infektionsherden in den Seniorenheimen?
- Wurden durch die verzögerte Zustellung der Befunde Personen verlängert in Quarantäne gehalten bzw. wurden die Folgetest verzögert abgenommen? Könnte dadurch eine zusätzliche Gefährdung der Hausbewohner entstanden sein? Wurde dadurch die Ausbreitung der Infektionskrankheit sogar gefördert?
- Gibt es von Seiten der Landesregierung ein Konzept, wie eine zeitgerechte Zuteilung der Befunde an die getesteten Personen erfolgen könnte? Wenn ja, wie sieht dieses aus? Wenn nein, warum wurde ein solches trotz Empfehlung der WHO nicht eingerichtet?