Mehrere lokale Medien berichteten, dass Personen wegen zweifelhafter Sars-CoV-2 PCR-Testergebnisse auch nach einem negativen Testergebnis weiterhin in Quarantäne bleiben mussten. So gibt es Personen, die ohne klinische Zeichen bis zu acht Wochen in Quarantäne verbringen, nur weil zwei negative Testergebnisse nicht vorliegen, sondern einem negativen Test ein zweifelhaftes Testergebnis folgte. Laut Vorgabe des Sanitätsbetriebes müssen zwei negative Testergebnisse nacheinander vorhanden sein ehe die vierzehntägige Quarantäne aufgehoben werden kann. Liegt ein zweifelhaftes Testergebnis der getesteten Person vor, werden auch die Familienangehörigen solange in Quarantäne versetzt bis bei ihnen ein negatives PCR-Testergebnisse vorhanden ist. Sollten auch die Angehörigen ein zweifelhaftes PCR-Testergebnisse haben, werden sie auch symptomlos in eine 14-tägigen Quarantäne versetzt bzw. verbleiben in dieser bis zwei negative PCR-Testergebnisse vorliegen. Das kann sich über Wochen hinziehen!
Beim PCR-Sars-CoV-2 Test handelt es sich um ein molekulares Testverfahren, das das Erbgut des Virus Sars-CoV-2 nachweist. Der Test ist relativ robust und kann zwischen positiv und negativ genau unterscheiden. Alle virologischen Institute im deutschsprachigen Ausland geben wegen der hohen Spezifität des Testes, wegen der Robustheit des Tests und wegen der Tragweite des Befundes auf die persönliche Einschränkung der Freiheit nur negative oder positive Testergebnisse aus.
Dies vorausgeschickt,
ersucht man die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wie viele zweifelhafte PCR-Corona-CoV-2 Testergebnisse wurden bisher vom virologischen Landeslabor befundet und ausgegeben? Ersuchen um schriftliche Zusendung der positiven, negativen und zweifelhaften PCR-Testergebnisse nach Wochen beginnend mit 1.Feburar 2020 bis zum heutigen Zeitpunkt.
- Wie erklärt das virologische Landeslabor den relativ hohen Anteil an zweifelhaften PCR-Sars-CoV-2 Testergebnissen? Wie werden diese Befunde an die getesteten Personen kommuniziert? Gibt es ein eigenes Protokoll, das die Personen mit zweifelhaften Testergebnissen betreut und nachverfolgt?
- Wie erklärt man sich, dass Personen mit zweifelhaftem Testergebnis bis zu zwei Monaten in Quarantäne verbleiben müssen? Warum müssen auch die Angehörigen der untersuchten Person bei zweifelhaftem PCR-Sars-CoV-2 Testergebnis in Quarantäne gehen? Gibt es hierfür entsprechende Vorgaben des Istituto Superiore di Sanità (ISS)?
- Führt das virologische Landeslabor Qualitätstest der PCR-Sars-CoV-2-Tests mit dem nationalem Referenzlabor am ISS durch? Wenn ja, wie häufig werden diese durchgeführt? Wenn nein, warum sind diese Qualitätstest nicht mehr notwendig?
- Warum werden die Personen, die einen zweifelhaften Befund haben, nicht direkt informiert? Warum folgt auf einen zweifelhaften PCR-Test nicht unmittelbar ein Folgetest?
- Gibt es psychologische Betreuung der Personen, die in einer längeren Quarantäne wegen eines zweifelhaften PCR-Tests sind? Wenn nein, was ist der Beweggrund?