Südtirol wird in vielen Bereichen als Vorzeigemodell präsentiert. Nicht so in Sachen Zöliakie, hier reiht sich Südtirol eher unter Italiens Schlusslichtern ein. Auch in der Kommunikation gibt es große Lücken. So sind seit 1. Juli mit den Kostenbeiträgen des Sanitätsbetriebs nur mehr Produkte erhältlich, die im nationalen Register eingetragen und mit Etiketten versehen sind. Einige Hersteller sind der Etikettenpflicht bisher nicht nachgekommen. Mit einem Rundschreiben vom 26. Juni erklärt der Sanitätsbetrieb, dass ALLE Produkte aus dem nationalen Register – mit oder ohne Etikette – mit den Kostenbeiträgen erworben werden können. Leider ist diese Information nicht nur sehr spät (vier Tage vor Inkrafttreten), sondern zum Teil gar nicht an die Betroffenen gekommen. “Seit dem 1. Juli herrscht sehr viel Unsicherheit bei Handelstreibenden und Patient/innen. Hier wurde eindeutig unprofessionell gehandelt und Informationen zu spät gegeben”, stellt Maria Elisabeth Rieder fest.
Wie das Team Köllensperger mittlerweile recherchiert hat, ist in einigen Regionen Italiens, darunter in der Lombardei, der Emilia Romagna, der Toskana, Umbrien und Apulien die Digitalisierung der Kostenbeiträge erfolgt. “Warum kann man nicht über den Tellerrand hinausschauen und diese System erwerben oder übernehmen?”, fragt sich Maria Elisabeth Rieder. Vielerorts wird mit der Sanitätskarte eingekauft, ähnlich einem Bankomat, die Ausgaben und das Guthaben können digital oder per App überprüft werden. Die Systeme wurden zum Teil zwischen den Regionen weitergegeben und übernommen. Betroffenen werden mit einfachen Faltblättern und Briefen über die Handhabung informiert und können in Apotheken, Fachgeschäften und großen Handelsketten einkaufen. “Wir fordern abermals den Landesrat auf, hier nicht noch mehr Zeit zu verlieren, sondern schnellstmöglichst für die Digitalisierung zu sorgen!” so Maria Elisabeth Rieder. Das Team Köllensperger wird weiterhin Anfragen zum Thema stellen, um Klarheit zu schaffen und auf Schwierigkeiten hinzuweisen.