“Eigentlich hätte es von Anfang an Lösungen für die Kinderbetreuung für systemrelevante Berufe gebraucht”, meint Maria Elisabeth Rieder. Andere Länder haben es vorgemacht und von Beginn der Schließungen an Notgruppen eingerichtet. “Natürlich können Kitas, Kindergärten und Schulen nicht ohne staatliche Verordnungen aufgesperrt werden, aber wer berufstätig ist, braucht eine Lösung. Dies können Kleingruppen sein unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen”, erklärt Rieder. Spätestens bei den angekündigten Lockerungen besteht hier Handlungsbedarf und es müssen neue Angebote entwickelt werden. Für jene Familien, wo beide Elternteile wieder berufstätig sind, braucht es neben dem vom Staat vorgesehenen zusätzlichen Wartestand und dem Babysitter-Bonus auch Betreuungsangebote. Besonders große Schwierigkeiten haben Alleinerziehende und Getrennte, auch sie brauchen Unterstützung in der Betreuung.
Die Landesregierung hat den Ausbau der Sommerbetreuung angekündigt. “Das allein reicht nicht, wenn Schulen und Kindergärten zu bleiben, müssen wir jetzt aktiv werden. Auch die Sommerbetreuung muss ganz neu geplant werden. Zahlreiche Projekte und Angebote werden im heurigen Sommer gar nicht oder nur sehr eingeschränkt, möglich sein ”, ist Rieder überzeugt. Außerdem ist der Kostenfaktor der Sommerbetreuung für Familien besonders im kommenden Sommer zu berücksichtigen. Viele Familien haben Lohneinbußen und kommen in finanzielle Schwierigkeiten. Ebenso fehlt vielen Arbeitnehmer/innen der Urlaub, der für die Kinderbetreuung verwendet wird, auch die Großeltern, die zur Risikogruppe gehören, sollten die Betreuung nicht übernehmen. “Wir sind im April, wir können die Eltern mit der Betreuung der Kinder bis zum Beginn des neuen Schuljahres im Herbst nicht allein lassen”, warnt Rieder eindringlich. Sie schlägt Betreuung in Kleingruppen und Kinderbetreuungsbörsen vor. Es besteht dringender Handlungsbedarf, daher fordert das Team K schnelle und kreative Lösungen, die gemeinsam mit Eltern, Betrieben und Verbänden gesucht werden müssen.