Seit beinahe drei Monaten herrscht Krieg in der Ukraine. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Auch das Land Südtirol bietet ukrainischen Flüchtlingen Unterkunft und Zuflucht. Viele Flüchtlinge warten aber seit Wochen auf die vonseiten des Staates versprochene finanziellen Hilfeleistungen. Das Onlineportal, auf dem um die finanziellen Zuwendungen angesucht werden kann, ist seit Ende April freigeschaltet. Dennoch warten die Betroffenen weiterhin vergeblich auf das versprochene Geld. Die zuständige Landesrätin Deeg hat stets betont, sich für eine schnelle und unbürokratische Hilfe einzusetzen, aber wo bleibt diese Hilfe nun? „Es kann nicht sein, dass die in privaten Wohnungen untergebrachten Flüchtlinge seit Wochen auf eine Unterstützung vonseiten der Regierung warten. Ohne die finanzielle Unterstützung von Freunden und Bekannten könnten sich diese Menschen nicht versorgen. Es herrscht dringender Handlungsbedarf“, betont Franz Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K.
Rund 1500 bis 2000 Flüchtlinge sind derzeit in Südtirol untergebracht und warten auf die vom Staat zugesagte finanzielle Unterstützung. 300 Euro für alle volljährigen Flüchtlinge und 150 Euro für Minderjährige sind als Beitrag vorgesehen. Es braucht lediglich eine italienische Steuernummer, um für den Beitrag ansuchen zu können. Bereits nach wenigen Tagen sollte das Geld in jedem Postamt gegen Vorzeigen einer per SMS oder E-Mail erhaltenen Bestätigung bar abgeholt werden können. „Sowohl die Landesrätin Deeg, als auch der Ressortdirektor Critelli haben stets betont, dass sie sich für eine schnelle und unbürokratische Hilfe einzusetzen werden. Ich frage mich, wie ist es möglich, dass fast drei Wochen nach Freischaltung des Onlineportals immer noch kein Geld bei den hilfsbedürftigen Flüchtlingen angekommen ist. Ich erwarte mir, dass das Land als Koordinationsstelle endlich handelt“, sagt Franz Ploner.
Einige Gemeinden, Organisationen und Privatpersonen haben aus diesem Grund Spendenaktionen gestartet, um zumindest eine erste kleine finanzielle Unterstützungen leisten zu können. „Ohne die zusätzliche Hilfeleistung von Verwandten und Bekannten könnten viele Kriegsflüchtlinge sich kaum versorgen. Solche Zustände sind bedauernswert, weil diese Personen schon mehr als zweieinhalb Monate bei uns sind. Die Landesregierung ist hier in der Pflicht, dass die finanziellen Zuwendungen endlich unbürokratisch, wie von der staatlichen Plattform vorgesehen, ausbezahlt werden“, erklärt Franz Ploner abschließend.