Leistungsstipendien werden ausgesetzt, die Mittel für Leihbücher werden gekürzt, der Bücherscheck für Oberschüler wird ganz gestrichen. Vom vor Monaten versprochenen IT-Bonus für Lehrpersonen ist noch nichts in Sicht. Schüler, Studenten, Eltern und Lehrer/innen sehen sich mit immer weniger Gewissheiten und mehr Kürzungen konfrontiert. Das Team K fragt sich, warum zuerst in der Bildung gespart wird.
“Unter dem Fernunterricht haben besonders Schüler aus einkommensschwachen Familien gelitten. Dass nun auch noch der Bücherscheck für Oberschüler gestrichen wird, setzt dem Ganzen die Krone auf. Weder die Mittel für die Covid-Spürhunde, noch die Millionenbeträge für die Bewerbung Südtirols werden hinterfragt, aber Bücher für einkommensschwache Schüler und Stipendien für besonders leistungsstarke Studierende werden gestrichen. Diese durchaus notwendige Sparpolitik setzt aus meiner Sicht an den falschen Stellen an”, sagt Alex Ploner vom Team K.
Eine weitere politische Baustelle stellt der IT-Bonus für Lehrpersonen dar. Bereits im Oktober 2020 wurde von Bildungslandesrat Achammer im Rahmen der Landtagsdebatte zur Carta del Docente ein Bonus für Lehrpersonen für die Anschaffung von IT-Geräten für den Fernunterricht versprochen. Die gesetzlichen Grundlagen werden in den ersten Monaten des Jahres 2021 geschaffen, so der Landesrat damals. Dem Landtag wurde dazu bisher nichts vorgelegt und die nötigen Gesetzesänderungen können inzwischen frühestens im Mai oder Juni eingebracht werden.
“Ich finde es sehr schade, dass die Landesregierung zwar immer neue Forderungen an das Lehrpersonal stellt, aber Zusagen und Versprechungen nicht oder nur verspätet eingehalten werden. Das Lehrpersonal und die Schulverwaltungen haben sich in der Covid-Krise kooperationsbereit und flexibel gezeigt. Mehr als ständige Danksagungen und politisches Schulterklopfen haben sie bisher nicht bekommen. In anderen Ländern werden Bildungsbudgets sogar erhöht, bei uns wird in der Bildung als erstes der Rotstift angesetzt. Der ständige Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht ist ebenso eine große Herausforderung, wie die Organisation der Nasenflügeltests bei Tausenden von Schülern. Hinzu kommen nun wieder die Ungewissheiten zum Schulbetrieb im Sommer und die anstehenden Prüfungen. Ich wünsche mir, dass die Anliegen dieser Berufsgruppe in Zukunft ernster genommen werden und zusätzlich in Bildung investiert wird, anstatt zu kürzen”, kommentiert Alex Ploner die aktuelle Situation in der Südtiroler Bildungspolitik.