Der 10. September, der Welttag der Suizidprävention, bietet auch in Südtirol einmal mehr einen dankbaren Anlass, sich mit der schwerwiegenden Thematik „Suizid“ auseinanderzusetzen.
Die ASTAT-Zahlen sind alarmierend, mit einem Durchschnittswert von einem Selbstmord pro Woche nimmt unser Land in Italien eine traurige Spitzenposition ein. Die Ursachen sind vielfältig, die betroffenen Altersgruppen reichen von Kinder über Jugendliche bis hin zu Senioren. Es handelt sich um ein dunkles Kapitel quer durch unsere Gesellschaft, dass es zu enttabuisieren gilt.
Mit der Einrichtung eines landesweiten Netzwerks der Suizidprävention im vergangenen Jahr wurden bereits richtungsweisende Schritte gesetzt. Es braucht Ideen, Aktionen, Projekte, Anlaufstellen und Ansprechpartner, um gefährdete Menschen und deren Angehörige in ihren Krisen und Ängsten aufzufangen. Über den Freitod wird vielfach nicht gesprochen, weil Hinterbliebene oft nicht wissen, was sie sagen sollen und können. Auf die Nöte und Sorgen der Betroffenen muss aufmerksam gemacht werden. Nicht wegschauen, sondern Hingehen, Hinhören und ein ehrliches Wort hilft den Betroffenen. Kommunikation und Aufklärung sind dabei grundlegend. Ein gut funktionierendes, unprätentiöses Miteinander von öffentlichen und privaten Einrichtungen, Gesundheits- und sozialen Organisationen, Schulen und vieles mehr soll nun in Südtirol die nötigen Maßnahmen erarbeiten, um dem untragbaren Phänomen „Suizid“ entgegenzuwirken.
Zum Welttag der Suizidprävention werden zudem die lokalen Medien auf den Plan gerufen, denn jüngste Forschungsergebnisse beweisen, dass sich eine positive Berichterstattung durchaus hilfreich auf die Vorbeugung auswirken kann. Zu Klären bleibt hierzulande bislang die Rolle der Politik. In den ganzen Bemühungen um zukunftsweisende Lösungsvorschläge in wirtschaftlichen und autonomierechtlichen Belangen etwa dürfen wir die Schwachen in unserer Gesellschaft nicht zurücklassen. Jeder Suizidtote in unserem Land ist einer zu viel. Auch die Politik muss dieser Aussage endlich Rechnung tragen und dem hiesigen Netzwerk in seinem Kampf für Suizidprävention bestmögliche inhaltliche und finanzielle Unterstützung gewährleisten. Das Team Köllensperger ist sich der verantwortungsvollen Rolle der politischen Vertretung in solch schwierigen gesellschaftlichen Themen bewusst und setzt auf auch hier auf einen offenen Dialog.