Water Light Festival 2022 in Brixen: Wem gehört die Stadt?

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Neuwirth,

Die 4. Auflage des Water Light Festivals setzt wiederum neue Maßstäbe: Ihnen, dem Organisationsteam und den Künstler*innen herzlichen Glückwunsch hierzu.

Davon konnte ich mich beim abendlichen Rundgang persönlich überzeugen. Begleitet war dieser Rundgang von einer – abgesehen von den lock down-Phasen aufgrund Covid19 – unerwarteten Menschenleere in der Stadt. Dabei ziehe ich nicht einen Vergleich zu den vorhergehenden Auflagen, sondern zur üblichen Anzahl an Bürger*innen und Gästen in der Altstadt.

Es kann natürlich das unfreundliche Wetter sein oder das besonders attraktive Fernsehprogramm: Oder ist es vielleicht die Tatsache, dass die Bürger*innen die völlig ungewohnte Konfrontation mit Absperrungen an den Einfallstoren ihrer Stadt einfach nicht zurechtkommen? Fühlen sie sich wie Ausgeschlossene in ihrer eigenen Stadt?

Die Zahlen der zahlenden Besucher liegen Ihnen sicherlich vor und können natürlich zu ganz anderen Rückschlüssen führen.

Ich hingegen bin der Meinung, dass die Probezeit zum Unterfangen „Abschließung des öffentlichen Raumes“ vorbei ist und ab sofort die Stadt für jede*n uneingeschränkt zugänglich zu machen sei.

Bis hin zur 5. Auflage des Water Light Festivals bleibt sicherlich genügend Zeit, die gemachten Erfahrungen in ein Bezahlungskonzept einfließen zu lassen, welches die Bürger*innen unserer Stadt nicht als Ausgeschlossene dastehen lässt.

Mit freundlichen Grüßen, auch im Namen von unzähligen Mitbürger*innen

Sabine Mahlknecht – Fraktionssprecherin des Team K Brixen