Wasser ist unser höchstes öffentliches Gut. Der Schutz des Wassers hat immer Vorrang, wie es im Übrigen vom Gesetz vorgesehen ist.
Wurde darauf bei den Grabungsarbeiten zum Einkaufszentrum Waltherpark geachtet? Wurden Gutachten und geologische Untersuchungen mit Rücksicht auf ausreichenden Sicherheitsabstand durchgeführt? Ist die Qualität des wertvollen Grundwassers der Stadt in Gefahr? Wer kontrolliert das, und wie? Die Gemeinderäte Matthias Cologna und Thomas Brancaglion haben eine Anfrage zum Thema gestellt.
Das Trinkwasser aus unseren Wasserhähnen kommt zum Großteil aus Grundwasserbrunnen in ca. 100-150m Tiefe. Der Grundwasserspiegel, welcher jetzt in der Baugrube zum Vorschein kam, liegt natürlich viel höher, steht aber mit den tieferen Schichtungen in Verbindung. Die Wasserqualität wird durch verschiedene Sand- und Geröllschichten gewährleistet, welche einen natürlichen Filter darstellen. Diese Filterschichten sind vom Gesetz geschützt und eigentlich sagt uns auch der Hausverstand, dass man daran nicht rühren sollte.
Die Bilder vom veritablen See, in welchen sich Benkos Baugrube verwandelt hat, sind beunruhigend. Es gab für die Grabungsarbeiten strenge Auflagen zum Schutz des Grundwassers der Stadt. Vor allem sollte stets eine mindestens meterdicke Schicht zwischen Wasserspiegel und Aushub bestehen bleiben. Außerdem sollten die Grabungsarbeiten zeitlich an die saisonale Veränderung des Grundwasserspiegels (zwischen 6 und 7 Meter Höhendifferenz übers Jahr gesehen) angepasst werden.
Dazu Matthias Cologna und Thomas Brancaglion: “Wir wollen die Zusicherung, dass die Auflagen unmissverständlich vorgeschrieben, und dass diese auch eingehalten wurden. Die Bilder der Baustelle lassen daran berechtigte Zweifel aufkommen. Vorrangig muss die Verschmutzung des Grundwassers und damit unseres Trinkwassers mit allen Mitteln verhindert werden. Aber die Baustelle bringt der Stadt auch noch etliche andere Unannehmlichkeiten. Deshalb fragen wir uns, ob Verzugsstrafen vorgesehen sind, welche die Verzögerungen und die damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf Handel und Verkehr im betroffenen Gebiet berücksichtigen.”
Hier die Anfrage zum Nachlesen.
Foto: Paolo Giacomoni