Südtirols Weinwirtschaft erzielt jährlich über 300 Mio. Euro Umsatz. Geht es nach Landesrat Arnold Schuler, soll diese jetzt auch noch Corona-Hilfsbeiträge über 200.000 Euro für die Weinlagerung erhalten. Öffentliche Gelder sind derzeit aber anderswo dringender nötig. Dafür setzt sich das Team K ein.
Die Kellereigenossenschaften sollen laut Landesgesetz 60/20 Beiträge zur Weinlagerung, wegen erhöhter Lagerkosten aufgrund des Corona bedingten geringeren Absatzes, bekommen. Laut Landesrat Schuler sind bereits über 60 Beitragsgesuche eingereicht worden.
Natürlich suchen die Verantwortlichen um einen Beitrag an, wenn dieser bereitgestellt wird. Das ist legitim und normal. Ein Rechenbeispiel zeigt aber, wie fehlgerichtet diese Fördermaßnahme ist. Hat eine Kellerei z.B. für ein Weinlager zusätzliche Mietausgaben von 30.000 Euro für ein Jahr, ergibt sich bei einem maximalen Förderbeitrag von 40% ein Verlustbeitrag von 12.000 Euro. Dieselbe Kellerei erwirtschaftet andererseits aber einen Jahresumsatz über 20 Mio. Euro. Der Förderbeitrag entspricht 0,05 % des Jahresumsatzes. So betrachtet ist dieser nicht wirklich notwendig. Gelder werden in anderen Sektoren dringender benötigt.
„Mit solchen politischen Fehlentscheidungen wird die Landwirtschaft immer stärker in die Rolle des Subventionsempfängers gedrängt.“, sagt der Abgeordnete Peter Faistnauer und sieht die Integrität der Landwirte gefährdet. „Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass das Beitragssystem schnellstens zu überarbeiten ist und die Landesräte nicht voreilig Hilfen für ihre Lobbys beschließen sollten, sondern dort ansetzen müssen, wo wirklich Hilfe benötigt wird.“
Geldmittel sollen für in Not geratene Familien oder für die Digitalisierung in den Schulen zur Verfügung stehen, so das Team K.
„Es gibt schon erste Stimmen, die sagen, dass die erhaltene Förderung für bedürftige Familien gespendet werden soll. Besser wäre, die Landesregierung würde diese Maßnahme unverzüglich zurücknehmen“, sagt Peter Faistnauer.
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