Der Ausgang der kürzlich in Bozen abgehaltenen Volksbefragung hat das Projekt der Straßenbahnlinie, die vom Stadtzentrum bis nach Sigmundskron verlaufen sollte, aufs Abstellgleis gestellt. Wie allgemein bekannt, hätte das Bauvorhaben vom Staat, der Stadtgemeinde und dem Land mitfinanziert werden sollen. Nach Abzug des staatlichen Beitrages in noch unbekannter Höhe sollte das Land dabei anteilig die Hälfte der Ge- samtkosten übernehmen. In der Anfangsphase, als die Kosten auf 120 Millionen geschätzt wurden, war von 40 Millionen die Rede; die verbleibenden zwei Drittel wären dabei von der Stadt Bozen und vom Staat getragen worden.
Nach dem Referendum gilt es nun die Gefahr abzuwenden, bei diesem Thema, das für Lebensqualität, Gesundheit und Umweltschutz von so großer Bedeutung ist, alles links liegen zu lassen. Deshalb ist es unerlässlich, dass die von der Landesregierung für den Bau der Straßenbahnlinie vorgesehenen Gelder für andere Projekte eingesetzt werden, welche die Verkehrslage in der Landeshauptstadt verbessern.
Seit geraumer Zeit ist man sich einig, dass es höchste Zeit ist, das Verkehrsproblem in der Landeshauptstadt zu lösen, das schon viel zu Lange auf Bozen lastet und bisher mit ganz offensichtlich unzureichenden Maßnahmen angegangen wurde. Wollen wir Staus auf vielen Hauptverkehrsadern der Landeshauptstadt reduzieren, ist es in diesem Sinne umso wichtiger, sich um alternative Lösungen zu bemühen, für die finanzielle Mittel vonnöten sind.
Dies vorausgeschickt
verpflichtet der Südtiroler Landtag die Landesregierung,
die für den Bau der Bozner Straßenbahnlinie vorgesehenen Landesgelder für Projekte einzusetzen, welche die Verkehrslage in der Landeshauptstadt entlasten.