“Während in Kindergarten und Schule die Regelungen für Fernunterricht und Schließung gelockert werden, scheint die Kleinkindbetreuung vergessen zu werden”, meint Maria Elisabeth Rieder vom Team K. Die Bildungseinrichtungen wurden per Rundschreiben von den Neuerungen informiert, die Kleinkindbetreuungseinrichtungen wissen derzeit noch nicht, welche Regeln für sie gelten.
Der Druck auf Familien, Schule, Kindergarten, Kleinkindbetreuung ist groß. Positive Fälle in Klassen und Gruppen sorgen für Schließungen und damit Fernunterricht. Nun hat die Politik reagiert und Gruppen werden nicht beim ersten Fall geschlossen. “Alle Beteiligten brauchen diese Entlastung, vor allem die Kinder. In der Kleinkindbetreuung sind die Regeln völlig unklar. Sie haben keine Informationen erhalten, sind sie einfach mitgemeint?”, fragt Rieder. Was passiert bei positiven Fällen in Kitas oder bei den Tagesmüttern? “Was das für die Kinder und ihre Familien beim momentanen Infektionsgeschehen bedeutet, liegt auf der Hand”, so Rieder.
Die Probleme liegen auf mehreren Ebenen. Zum einen müssen die Kinder zu Hause bleiben und dort betreut werden. Zum anderen hinkt der Sanitätsbetrieb mit Bescheiden und Tests hinterher, sodass Schließungen nicht zeitgerecht (erst Tage nach positiven Fällen) verordnet werden und sich dann auch länger hinziehen, wenn es negative Tests zum Wiedereintritt braucht. “Neben diesen Hürden, die ja genauso in Kindergarten und Schule vorhanden waren, stehen die Betreibergenossenschaften der Kleinkindbetreuung und auch die Tagesmütter vor einem finanziellen Fragezeichen”, erklärt Rieder. Für die verordnete Schließung bezahlen die Familien keine Gebühren, ob die Landes- und Gemeindeanteile der Gebühren für diese Zeit bezahlt werden, ist unklar. Somit fehlen den Genossenschaften Einnahmen, Personal- und Führungskosten sind allerdings zu bezahlen. “Die Kleinkindbetreuung darf nicht vergessen werden, auch sie braucht klare, nachvollziehbare und vertretbare Regeln, denn sie ist ein wichtiger Pfeiler unseres Betreuungssystems und essenziell für viele Kinder und ihre Familien”, appelliert Rieder abschließend.