Das Team K verlangt von der Landesregierung konkrete Maßnahmen für Umschulung. ArbeitnehmerInnen sollen unterstützt werden, wenn sie sich entscheiden im Laufe des Arbeitslebens Beruf zu wechseln. Besonders Umschulungen in Bereichen in denen Fachkräftemangel herrscht, sollen gefördert werden.
Von Arbeitgeberseite und den Sozialpartnern wurden letzthin Forderungen nach Umschulung und Unterstützung von Seiten des Landes laut. Das Land selbst stellte kürzlich sein Strategiedokument zur aktiven Arbeitsmarktpolitik vor. Das Team K fordert daher, im Jahr 2021 einen Maßnahmenplan zur aktiven Arbeitsmarktpolitik entsprechend den Rahmenbedingungen des Strategiedokuments zu erarbeiten. Ein wichtiger Punkt ist es die Aufgaben der Arbeitsvermittlungszentren zu erweitern und die personelle Ausstattung zu verstärken. Ebenso soll in Zusammenarbeit mit den Verbänden erhoben werden, in welchen Berufsbildern in den nächsten Jahren Bedarf besteht und in diesen vermehrt Ausbildungen, auch berufsbegleitend, anzubieten und neue Ausbildungsarten anzudenken.
Während sich die Arbeitswelt stetig verändert, bleiben Ausbildungswege starr. Umschulungen oder Branchenwechsel sind schwierig. “In Südtirol gibt es wenig Möglichkeiten, im Laufe eines Lebens komplett den Beruf zu wechseln. Eine Auszeit von 2-3 Jahren, um einen neuen Beruf zu erlernen, kann sich finanziell kaum jemand leisten. Studienbeihilfen gibt es in Südtirol für Studierende bis zum max. 40. Lebensjahr”, erklärt Maria Elisabeth Rieder vom Team K.
Das derzeitige Angebot an berufsbegleitenden Umschulungen ist klein und bezieht sich zum Teil nur auf Umschulungen, die aufgrund von Berufsunfähigkeit oder für ArbeitslosengeldbezieherInnen notwendig sind, der Beginn einer traditionellen Lehre ab 25 Jahren gar nicht mehr möglich, eine berufsspezialisierende Lehre ist bis 29 Jahren möglich. “Wir wissen, dass in vielen Bereichen Fachkräftemangel herrscht. Hier sollte das Land Südtriol neue Wege gehen und Umschulungen sowie flexible Ausbildungswege anbieten”, so Rieder. So bietet die fortschreitende Digitalisierung auch die Möglichkeit, Umschulungen und Neuqualifizierungen in einer Mischform aus Präsenz und Onlineveranstaltung anzubieten. Im Sinne einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine dezentrale Ausbildungsmöglichkeit wichtig. Besonders für Frauen, die nach der Mutterschaft oder Auszeiten aufgrund von Pflege von Angehörigen wieder in den Beruf einsteigen möchten, sind die Hürden groß. Es gibt wenig Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildungen und praktisch kaum Förderungen.
“Ich denke hier speziell an Ausbildungen in Sozial- und Gesundheitsberufen. Hier ist bereits einiges berufsbegleitend möglich, doch müssten auch hier dezentrale und flexible Modelle angedacht werden. Insbesondere in der Claudiana bräuchte es spezielle Angebote auch für Berufsumsteiger*innen”, sagt Rieder.