Auch heuer findet die Regionalwahl des Schönheitswettbewerbs „Miss Italia“, also die Wahl zur Miss Trentino-Südtirol, am Domplatz von Brixen statt. „In einer Zeit, wo es so viele Gewalttaten gegenüber Frauen und Femizide gibt, Toleranz und Diversität in jeglicher Hinsicht großgeschrieben werden sollten, ist aus unserer Sicht die Wahl zur Miss Italia eine überholte und kulturell schädliche Veranstaltung. Es wird ein längst veraltetes und unrealistisches Frauenbild vermittelt, welches alles andere als die Vielfalt und Individualität der Menschen widerspiegelt.“, so die VertreterInnen der GBL und des Team K. Dabei würden qualitative Normen zu moralischen Werten und Frauen würde ein bestimmter Wert zugeschrieben, dem keine Bühne geschenkt werden darf. „Frauen brauchen nämlich keine Laufstege der Schönheit, sondern wirtschaftliche Autonomie und
Entscheidungsfreiheit. Angesichts dieser Aspekte halten wir es für unangemessen, diesen Schönheitswettbewerb in Brixen auszutragen. Die Stadt soll nämlich für Vielfalt und Toleranz stehen und Veranstaltungen fördern, die diese Werte sowie Kreativität und persönliche Entwicklung fördern
und feiern. Es ist unserer Ansicht nach also höchst an der Zeit und wichtig, Räume zu schaffen, in denen Menschen unabhängig von ihrem Aussehen wertgeschätzt werden und ihre Talente und Fähigkeiten im Vordergrund stehen.“, betonen die VertreterInnen der GBL und des Team K. Sie
appellieren deshalb an die Verantwortlichen, in den kommenden Jahren den Wettbewerb „Miss Italia“ nicht mehr zu unterstützen und auszutragen. Stattdessen könnten alternative, zeitgemäße Formate gefördert werden, bei denen Talente und Kompetenzen im Mittelpunkt stehen und ein
positives und inklusives Miteinander gefördert wird. „Jungen Menschen könnte auf so vielen anderen Weisen eine Bühne geboten werden. Der Mehrwert hinter solchen Projekten und Veranstaltungen lässt sich unserer Meinung nach nicht einmal annähernd mit dem eines Schönheitswettbewerbs vergleichen.“