Wenige Monate vor den Landtagswahlen im Oktober ist das neue Landesmagazin NËUS in die Haushalte der Südtirolerinnen und Südtiroler geflattert. 235.000 Exemplare mit einem Kostenaufwand von über 200.000 Euro. „Und das ist noch nicht alles. Es wird weitere Ausgaben im Mai, Juni und – wie es der Zufall will – im September, mitten im Wahlkampf, mit einer Sonderausgabe von über 100.000 Exemplaren zu den Wahlen geben“, weiß Paul Köllensperger vom Team K.
Das neue Magazin NËUS soll die Menschen in Südtirol viermal im Jahr darüber informieren, „was das Land jeden Tag für sie tut”. Neben der täglichen Informationsüberflutung in den lokalen Medien und die Nutzung aller Informationskanäle des Landes, verfügt die Landesregierung mit der Zeitschrift NËUS über ein zusätzliches Kommunikationsinstrument. Als ob sie das wirklich bräuchte. Auf seine Anfrage hin erhielt Paul Köllensperger jetzt Auskunft über die Kosten der Aktion.
„Die Kosten für den Druck der ersten Ausgabe belaufen sich auf 128.200 Euro, der Versand an alle Haushalte auf 73.317 Euro und die Erstellung eines Redaktionshandbuchs auf 5.880 Euro. Damit kostet diese Infobroschüre der Südtiroler Bevölkerung weit über 200.000 Euro. War dieser finanzielle Aufwand und dieser Berg an Papier wirklich nötig?“, fragt sich Paul Köllensperger.
Zu diesen Kosten kommen noch die Ausgaben für externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu, die „nur in Ausnahmefällen“ involviert werden, sollten die Mitarbeiter der Pressestelle nicht ausreichen, so eine weitere Antwort in der Anfrage. Die Website wurde durch die Mitarbeiter des IT-Dienstleisters des Landes SIAG erstellt, die auch nicht kostenlos arbeiten, weil sie mit öffentlichen Geldern bezahlt werden.„Es ist schleierhaft, warum die Landesverwaltung eine Sonderausgabe zu den Landtagswahlen mit einer geplanten Auflage von über 100.000 Exemplaren herausgeben will. Der Südtiroler Landtag und sicher nicht die SVP-geführte Landesregierung wäre die geeignete Institution, um mit einer Broschüre neutral und transparent über die Wahlen vom 22. Oktober zu informieren. Wir werden diesbezüglich weitere Informationen einholen“, so Paul Köllensperger abschließend.