Das Team K hatte schon 2022 eine Verkleinerung der Tiefgarage unter dem Siegesplatz gefordert, was von der Stadtregierung mit einer Reduzierung von sechs auf fünf Stockwerke nur teilweise umgesetzt wurde. Nachdem nun die Beschlussvorlage zum Projekt im Gemeinderat eingereicht wurde, fürchten Mitglieder der Mehrheit weitere Komplikationen durch den steigenden Grundwasserspiegel. Das Team K fordert, dass den Worten Taten folgen und die Beschlussvorlage zurückgezogen wird, um die Zweckbestimmung und die Größe der Tiefgarage zu überdenken.
Seit 2022 betont das Team K, dass das Projekt der Tiefgarage unter dem Siegesplatz offensichtliche Probleme aufweist: lediglich die Hälfte der Parkplätze sind für Anwohner reserviert, die restlichen „blauen“ werden den Verkehr in der Gegend erhöhen, es herrscht Ungewissheit über den Preis der Anrainergaragen und nun ergeben sich Zweifel durch den Anstieg des Grundwasserspiegels. Es braucht deshalb eine Neuausrichtung des Projektes, mit dem primären Ziel, eine den Anwohnern vorbehaltene Tiefgarage von bescheidener Größe zu bauen. Diese soll es ermöglichen, die Autos aus den angrenzenden Straßen wie der Quireinerstraße zu entfernen, wo die PKWs jetzt teilweise die Gehsteige besetzen.
„So wie das Projekt heute geplant ist, fehlt es an Kohärenz im Hinblick auf eine seriöse Umweltpolitik, die Reduzierung des Individualverkehrs, die Aufwertung des öffentlichen Raums durch das gleichzeitige Bereitstellen bezahlbarer Tiefgaragenplätze für die Anwohner und die Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels„, kommentiert Gemeinderat Matthias Cologna.
Es ist daher erstaunlich, dass Stadtrat Fattor am selben Tag (gestern), an dem die Beschlussvorlage für das fünfstöckige Projekt eingereicht wurde, sich öffentlich über das Problem des steigenden Grundwasserspiegels äußerte und vorschlug, dass in Bozen künftig nicht mehr als zwei Stockwerke unterirdisch gebaut werden sollten. Diese Argumente sind zwar nachvollziehbar, aber die Beschlussvorlage seiner Stadtregierung sieht ein fünfstöckiges Projekt vor, welches weder in der zuständigen Kommission noch im Gemeinderat geändert werden kann. Die Beschlussvorlage sollte deshalb zurückgezogen und mit einem anderen Projekt wieder eingereicht werden. Außerdem ist eines der Hauptprobleme des Projekts gerade das widersprüchliche Verkehrskonzept für dieses Stadtviertel: Will man den Bedürfnissen der Anrainer gerecht werden oder blaue Parkplätze für Touristen schaffen?
„Wir freuen uns, dass es auch in der Stadtregierung kritische Stimmen zum aktuellen Projekt gibt. Aber da die Beschlussvorlage eingereicht wurde, wäre es konsequenter, sie zurückzuziehen und das Projekt zu überarbeiten. Noch ist Zeit, die Tiefgarage zu verkleinern und auf den primären Nutzen für die Anrainer auszurichten, ohne den Grundwasserspiegel zu gefährden„, so die Gemeinderäte Matthias Cologna und Thomas Brancaglion abschließend.
Am 17. Juli wird die Beschlussvorlage in der Kommission für öffentliche Arbeiten geprüft: ein erster Test, um festzustellen, ob das Projekt wirklich überarbeitet wird oder nicht.
Die Gemeinderäte des Team K Bozen
Matthias Cologna
Thomas Brancaglion