Der Brixner Stadtrat hat auf Antrag der Progress Holding AG den Status des Auwaldes in der Brixner Industriezone aufgehoben und das drei Hektar große Areal definitiv zum Gewerbegebiet erklärt. „Zuerst die Schottergrube Sarns und jetzt der Auwald: Die Bischofsstadt tappt von einer anachronistischen Umweltsünde in die andere. Alles Gerede von Nachhaltigkeit, Biodiversität, Bewahrung der Schöpfung und Klimaplan von SVP-Granden auf Gemeinde- und Landesebene ist Euphemismus pur rein zu populistisch-propagandistischen Zwecken“, stellen unisono die beiden Landtagsabgeordneten Franz Ploner und Alex Ploner sowie die drei Gemeinderätinnen Sabine Mahlknecht, Verena Waldboth und Elisabeth Fulterer vom Team K erzürnt fest.
„Das letzte Wort in diesem fünfeinhalb Jahre andauerndem Kampf zugunsten des Erhaltes dieses einzigartigen Naturjuwels und letzten Auwaldrestes in der Industriezone von Brixen ist noch nicht gesprochen“, gibt sich das Team K kämpferisch. „Wir werden uns in den politischen und administrativen Instanzen dafür einsetzen, diesen besonderen Lebensraum für rund 64 Vogelarten, davon sieben, die auf der Roten Liste stehen, und seltenen Baumarten von für Südtirol einzigartiger Größe zu bewahren. Die von der auf Betonbauten spezialisierte Firma Progress vorgeschlagene Ausgleichsmaßnahme in Form einer Ausweitung der Millander Au haben wir von Anfang an für begrüßenswert erachtet, aber niemals als Alternative zum Verlust des bestehenden Auwaldes gehalten. Deshalb ist für uns auch die Änderung des Landschafts- und Flächennutzungsplanes des an die Millander Au angrenzenden Grundstückes in dieser Sache irrelevant“, betont der Team-K-Landtagsabgeordnete Franz Ploner.
Es stellt sich die Frage, warum dieses besondere Areal im Ausmaß von zwei Hektar Wald UND einem Hektar Wiese, das im Besitz des bischöflichen Hauses Vinzentinum und als Wasserschutzgebiet und Auwald ausgewiesen war, 2018 zum Zweck der Betriebserweiterung an die Firma Progress mit einem Verkaufspreis von 9.140.000 Euro verkauft wurde.
„Jeder, der am Verkauf dieses geschützten Auwaldes beteiligt war, wusste um die Zweckbindung des Grundstückes und um die notwendige Umwidmung zum Zweck der Bebauung dieses Areals. Wie kann uns enttäuschten BrixnerInnen der Ausverkauf des Auwaldes bei solchen nachträglichen, schwerwiegenden Entscheidungen des Stadtrates erklärt werden?“, fragen sich die Team-K-VertreterInnen Sabine Mahlknecht, Verena Waldboth, Elisabeth Fulterer, Alex Ploner und Franz Ploner. Die von der Regierungspartei SVP im Gemeindewahlkampf versprochene Nachhaltigkeit in allen politischen Entscheidungen kann das wohl nicht sein.