Am Ende werden es über 8 Jahre sein, dass eine an sich einfache und sinnvolle Maßnahme auch in Südtirol umgesetzt wird. Die Befreiung von der Ortstaxe für Menschen mit Behinderung oder schweren Krankheiten und ihre Begleitpersonen. In vielen italienischen und europäischen Städten und Regionen ist dies schon seit Jahren Realität. Aber besser spät als nie ist das Team K überzeugt. Diese Woche wurde im Landtag der Antrag von Alex Ploner (Team K) angenommen. Er hatte diese Idee schon vor 4 Jahren einmal eingebracht. Umgesetzt wird sie allerdings erst mit Einführung des Europäischen Schwerbehindertenausweis in allen Mitgliedsstaaten, was in frühestens 4 Jahren der Fall sein wird.
“Mir wäre es zwar lieber gewesen, wenn diese Maßnahme sofort umgesetzt würde, aber das Zugeständnis an die politische Mehrheit, die Befreiung an die Einführung des Europäischen Schwerbehindertenausweis zu koppeln, schien mir ein guter Kompromiss. Die Zustimmung zu diesem Antrag ist in jedem Fall für die Betroffenen, deren Familien und für die gesamte Gesellschaft, aber vor allem für das Tourismusland Südtirol, ein wichtiges Signal aus dem Landtag. Nicht zu vergessen, diese Maßnahme betrifft auch die 45.000 Zivilinvaliden aus Südtirol, die im eigenen Land Urlaub machen, aber vor allem jene, die sich in Hotels oder Pensionen einmieten müssen, um z.B. Therapieeinrichtungen oder Angebote wie Therapiereiten nutzen zu können. Es ist in meinen Augen ein Akt der Menschlichkeit und des Entgegenkommens für eine Personengruppe, die im Alltag sowieso schon vielfach belastet ist, auch finanziell.”, sagt Alex Ploner.
Menschen mit Behinderung und ältere Menschen sind und werden für den Tourismus eine immer interessantere Zielgruppe. Das belegt auch die EU-Studie “Economic Impact and Travel Pattern of Accessible Tourism in Europe”. Demnach entfielen bereits im Jahr 2020 783 Millionen Tagesreisen und Reisen mit Übernachtung auf ältere Menschen und Menschen mit Behinderung. Der dadurch generierte Gesamtumsatz betrug 786 Milliarden Euro, was drei Prozent des EU-Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Es ist daher nur recht und billig, diese Gästeschicht auch bestmöglich zu bedienen. Das Augenmerk auf barrierefreie Zonen zu legen oder eben der vom Team K geforderte Erlass bzw. eine Ermäßigung der Tourismusabgabe, ist nicht nur ein Entgegenkommen der Gesellschaft, sondern auch von Gesetzen ganz klar empfohlen, in vielen Fällen sogar vorgeschrieben.
“Diese Befreiung von der Ortstaxe für Menschen mit Behinderung zeigt, was es heißt, in der Politik Worten Taten folgen zu lassen. Diese Taten wünsche ich mir von der Landesregierung schneller in der Umsetzung in vielen anderen Bereichen, wie der Arbeitsintegration, der Barrierefreiheit, in der Assistenz- und Hilfsmittel-Organisation. Es kann ja nicht sein, dass man z.B. an vielen Stränden an der Adria sogar am Strand mittlerweile barrierefreie Toiletten vorfindet, in Südtirol aber Menschen mit Behinderung dieses Angebot oft vergeblich suchen – auf Toilette gehen, wohlgemerkt ein Grundbedürfnis.”, so Alex Ploner abschließend.