In Südtirol hat Musik einen enormen Stellenwert – trotzdem gibt es hierzulande kein deutschsprachiges Musikgymnasium mit Anbindung an das Konservatorium. Ein solches zusätzliches Bildungsangebot könnte optimal auf die Bedürfnisse von Schülern mit musikalischer Begabung abgestimmt werden, die auch die Musik zu ihrem Beruf machen wollen. Das Team K will mit einem Beschlussantrag im Landtag kommende Woche eine solche Ausbildungsstätte ermöglichen.
“Das Sportland Südtirol hat es bereits vorgemacht. Mit dem Sportgymnasium in Mals verfügt das Land über eine angesehene Kaderschmiede, die seit Jahrzehnten Weltmeister und Olympiasieger hervorbringt. Warum nicht Gleiches für die musikbegeisterten Jugendlichen des Landes, die ihre Zukunft als Musiklehrer:innen, Künstler:innen oder im Musikmanagement sehen? In der Nachbarprovinz Trient gibt es das Liceo musicale e coreutico Francesco Antonio Bonporti, welches in Zusammenarbeit mit dem dortigen Konservatorium ein umfassendes musikalisches Bildungsangebot schafft. Musikbegeisterte Jugendliche in Ost- und Nordtirol besuchen das Musikgymnasium in Innsbruck. Gleiches gibt es seit kurzem auch in der italienischsprachigen Südtiroler Schulwelt mit dem Liceo musicale Pascoli in Bozen. Diese Beispiele zeigen, dass eine Vernetzung eines Gymnasiums mit dem Konservatorium in Sinn macht und ein Musikgymnasium einen Mehrwert im Bildungssystem darstellt.” fasst Alex Ploner die derzeitige Situation zusammen.
Für Musiker:innen wichtige Bereiche, wie z.B. der Umgang mit Notationsprogrammen, Recording, Tontechnik, aber auch die Möglichkeit an Orchester-Tourneen während dem Schuljahr teilzunehmen, wird derzeit an den Oberschulen mit Musikschwerpunkt nicht oder sehr spärlich angeboten. Ziel eines Musikgymnasiums muss es sein, einen qualitativ hochwertigen und zeitgemäßen Unterricht zu bieten.
Die ersten Schritte hin zu einem Musikgymnasium wurden in der deutschsprachigen Bildung in Südtirol bereits vor 11 Jahren mit der Schaffung der Gymnasien mit Landesschwerpunkt Musik gesetzt. Nun gilt es aus meiner Sicht einen weiteren Schritt zu einem, im Idealfall mehrsprachigen Musikgymnasium zu machen, das auf die Vorbereitung für Berufe im Kultur- und Musikbereich ausgerichtet ist. Als Landesrat für Bildung würde ich jetzt an einem Euregio-Musikgymnasium arbeiten, das grenzüberschreitend eine moderne, mehrsprachige und zeitgemäße Ausbildung für Berufe in der Musikwelt anbietet. Mit der Schaffung eines Musikgymnasiums fordere ich mit meinem Beschlussantrag gleichzeitig auch die Stärkung des bereits bestehenden Angebots. Ein Entweder/Oder gilt es ebenso zu verhindern, wie eine Konkurrenzsituation unter den Schulen.“, sagt Alex Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K im Vorfeld der anstehenden Diskussion im Südtiroler Landtag.