Alex Ploner vom Team K forderte im Regionalrat eine Analyse der Vertrags-, Vergütungs- und Sozialversicherungsbedingungen für freiberufliche Journalistinnen und Journalisten in Trentino-Südtirol. Gleichzeitig sollte auch die Möglichkeit geprüft werden, inwieweit das regionale Künstlergesetz auch auf freischaffende Journalisten ausgedehnt werden könne. Vor allem die angemessene Entlohnung und die Gewährleistung einer zusätzlichen Sozialversicherung sollten auch für diese Berufskategorie gesetzlich verankert werden.
Deutschland ist in dieser Debatte Italien um über 40 Jahre voraus. Seit 1983 werden in Deutschland freischaffende Journalistinnen und Journalisten in der Künstlersozialkasse mitversichert. Die journalistische Arbeit wird somit als Kreativarbeit anerkannt. Gerade die deutsche Künstlersozialversicherung wurde als Referenz bei der Einführung der Künstlersozialversicherung in der Region Trentino-Südtirol als Referenz angeführt. Umso verwunderlicher ist es, dass nun die Regionalregierung die Gleichstellung von journalistisch tätigen Kreativen mit den Kulturschaffenden wissen will. Regionalassessor Carlo Daldoss nannte die Gleichstellung von freischaffenden Journalisten und Künstlern gar „übertrieben“.
„Es ist inakzeptabel, dass die Mehrheit im Regionalrat dieses wichtige Thema ignoriert bzw. sich damit nicht ernsthaft auseinandersetzen will. Diese Haltung bedeutet für die freischaffenden Journalistinnen und Journalisten, bzw. auch Publizisten eine Abwertung ihrer journalistischen und kreativen Arbeit. Wenn die Mehrheit im Regionalrat nicht einmal in der Lage ist, auf eine Notlage wie die strukturelle Prekarität kreativer Menschen bei der Ausübung ihres Journalistenberufes zu reagieren, besteht ein ernst zu nehmendes Problem von politischer und institutioneller Verantwortung“, so Alex Ploner.
Im November 2022 wurden bei einer Tagung zum 50-jährigen Bestehen der Berufskammer die gravierenden Probleme im Zusammenhang mit unzureichender Vergütung und prekären Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten offengelegt. Freischaffende Journalistinnen und Journalisten sind oft dazu gezwungen, ohne angemessene wirtschaftliche und soziale Anerkennung zu arbeiten. Dies wiederum stellt eine konkrete Bedrohung für die Freiheit und den Pluralismus der objektiven Berichterstattung dar.
Bedenklich findet der Team-K-Abgeordnete auch das Schweigen der anderen Fraktionen bei der Debatte in der Aula zu seinem Antrag.
“Es wurde verabsäumt, auf politischer Ebene in eine Thematik einzugreifen und diese zu erörtern, die sich direkt auf die Qualität der Information und damit auf die demokratische Gesundheit des Landes auswirkt. Diese Haltung der Gleichgültigkeit verschärft die Schwierigkeiten jener Menschen, die ohne angemessenen Schutz und ohne soziale Absicherung in einer für eine funktionierende Demokratie so wichtigen Branche der Informationswelt und im Journalismus arbeiten. In der Absicherung der Kulturschaffenden, ein Vorgang, den wir als Team K voll unterstützen, hat man sich an der deutschen Künstlersozialkasse (KSK) orientiert. In der Absicherung der freischaffenden Journalistinnen und Journalisten allerdings nicht.”, zeigt sich Alex Ploner enttäuscht.