Das Team K Brixen teilt die strategischen Zielsetzungen – im Mittelpunkt des Strategiedokuments stehen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, das ist begrüßenswert und steht im Einklang mit dem Wahlprogramm. Besonders befürwortet werden die Errichtung von Tempo-30 Zonen, die Sperrung von Teilen der Innenstadt für den motorisierten Verkehr, der geplante Rückbau der Staatsstraße sowie der partizipative Prozess.
Das Team K zeigt sich zudem erfreut darüber, dass doch einige der zahlreichen Abänderungsvorschläge aufgenommen wurden (8 Anregungen wurden angenommen, 6 vollinhaltlich, 2 zum Teil).
Es gibt allerdings einige Kritikpunkte, die bestehen bleiben:
- Der angestrebte gesamte Modal-Split ist viel zu wenig ambitioniert: Autos und Motorräder sollen in 10 Jahren (!) einen Anteil von 32,6% an der gesamten Mobilität haben (aktueller Stand = 40,1%), während die Fahrradmobilität im gleichen Zeitraum lediglich von 15,5% auf 19,1% zunehmen soll, die zu Fuß zurückgelegten Strecken hingegen sollen von 13,2% auf 14,2% steigen – das ist unzureichend.
- Im Konzept wird auf einen in Zukunft zu erstellenden „BiciPlan“ verwiesen, womit ein wesentlicher Teil der Mobilitätsplanung ausgelagert Das Team K Brixen fordert eine frühzeitige Integration in den Gesamtplan, damit das Konzept eines ganzheitlichen Mobilitätsplans nicht verwässert wird.
- Die Planung des Radwegenetzes weist Mängel auf: So sind z. B. im Stadtbereich keine durchgehenden ausschließlichen Radwege vorgesehen, der Mischverkehr reduziert die Attraktivität der Radwege und erhöht das Sicherheitsrisiko. Es gibt keine durchgängigen sicheren Schulwege, zudem sind die Fahrradanbindungen zu Sarns und Albeins nicht zufriedenstellend. Der Zugbahnhof wird ebenfalls nur über Mischverkehr angebunden sein.
- Die geplante massive Verkehrszunahme auf der Westumfahrung lässt Zweifel aufkommen, ob die Transportkapazitäten der Zubringerstrecken ausreichen werden. Weiters wurden die Knotenpunkte nicht ausreichend untersucht, insbesondere die Ausfahrt Süd, wo auf künftige Planung verwiesen wird (Südspange).
- Es gibt kein zufriedenstellendes Verkehrskonzept für den Osthang (Kranebitt/Stufels), obwohl dort die Einwohnerzahl in den nächsten Jahren massiv steigen soll.
- Unverständlich bleibt zudem die Reduzierung der Parkplätze beim Krankenhaus, die Parkplätze dort sind schon derzeit oft restlos ausgebucht.
- Ein großes Manko des NSMPs stellt aus der Sicht des Team K auch die Nichtberücksichtigung des Pendlerverkehrs von und zum Arbeitsplatz dar: Mit 7200 täglichen Bewegungen des motorisierten Verkehrs macht dieser einen erheblichen Teil des Verkehrsaufkommens aus. Auch in diesem Punkt wird auf zukünftige Planung verwiesen, und zwar auf das Mobilitätsmanagement der Stadt und der Betriebe. Dieselbe Anmerkung gilt auch für den Schulpendelverkehr, der immerhin ein Drittel der täglichen Bewegungen ausmacht.
Das Team K Brixen wird sich weiterhin konstruktiv einbringen und ein wachsames Auge auf die Ausarbeitung der weiteren Planungsinstrumente sowie auf die Umsetzung des NSMPs haben.