Die Rolle der Apotheken als einfache und bequem zugängliche Erstanlaufstelle für verschiedenste Gesundheitsfragen vor Ort muss in Zukunft noch gestärkt werden. Darauf zielt ein Antrag des Team-K-Landtagsabgeordneten Franz Ploner ab, den er in der kommenden Woche im Landtag präsentieren wird. ”Die steigende Zahl der älteren Bevölkerung, der Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten vor allem in den ländlichen Gebieten und der daraus resultierende Bedarf an zeitgerechter, adäquater territorialer Primärversorgung sowie die Ausgabe von medizinischen Heilbehelfen bedürfen fachkundiger Lösungen, die die Apotheken maßgeblich unterstützen können. Die Politik muss aber die Rahmenbedingungen schaffen, um diese gesundheitspräventiven Dienstleistungen zu ermöglichen”, sagt Ploner.
Konkret fordert der Team K-Abgeordnete in seinem Antrag folgende Schritte ein, um eine Institutionalisierung der so genannten Dienstleistungsapotheken zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger zu forcieren. “Umgehend muss ein Umsetzungskonzept zur Errichtung der Dienstleistungsapotheken (farmacie dei servizi) in Zusammenarbeit mit der Apothekenkammer und der Federfarma Bozen erarbeitet und zeitnah umgesetzt werden. In einem zweiten Schritt müssen innovative Projekte wie Telemedizin, Screening, therapeutische Adhärenz u.a.m., wie bereits in anderen italienischen Regionen entwickelt, mit den Apotheken realisiert und einem validen Qualitätsprozess unterzogen werden. Wesentlich in diesem Prozess ist, die Ausgabe von medizinischen Heilbehelfen für die wohnortnahe territoriale Versorgung der PatientInnen und Patienten durch die Apotheken zu vereinfachen und die Tarife in regelmäßigen Abständen anzupassen”, so Franz Ploner.
“Im staatlichen Dekret Milleproroghe sind für diese Dienstleistungsapotheken die Aufgaben bereits definiert. Der Gesundheitsminister hat bei der Vorstellung des Dekrets betont, dass die Weiterentwicklung der Dienstleitungsapotheken der Ausrichtung zur Reform der Primärversorgung in der Betreuung der Bürgerinnen und Bürger entspreche. Dadurch solle eine effektivere und homogenere Versorgung, angepasst an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, auf dem gesamten Staatsgebiet gefördert werden. Auf diese Weise werde laut Minister die Gesundheitsversorgung den Bürgerinnen und Bürgern nähergebracht, die Krankenhäuser würden entlastet, die Wartelisten verkürzt. Dabei dürfe aber die Synergie mit den Allgemeinmedizinern, den Kinderärzten und den Fachärzten nicht vernachlässigt werden. Diese Überlegungen teile ich zur Gänze, besonders auch bezogen auf die Situation in unserem Land. Jetzt ist es höchst an der Zeit, dass die Landesregierung nach dem Beispiel anderer Regionen die Bedingungen dafür schafft – für die Dienstleister Apotheken und für die Bürger:innen”, moniert Franz Ploner vom Team K. “Die Region Emilia-Romagna z. B. hat auf der Basis dieser staatlichen gesetzlichen Regelungen bereits drei Millionen Euro für die Stärkung der Dienstleistungsapotheken für das Jahr 2024 bereitgestellt. Ähnliches hat auch die Region Venetien zur Durchführung von Projekten mit den Dienstleistungsapotheken vorgenommen.”