Die unheilige Allianz der zwei Parteien wird der Wählerschaft erst nach dem Urnengang vom 21. Oktober verkündet werden, und für die meisten SVP-Wählern eine besondere „Überraschung“ darstellen. Die SVP hat nicht lange gebraucht, um sich des PD und der hochgelobten Elena Boschi zu entledigen, welche dem Wahlvolk mit phantasievollen Versprechungen den Mund wässrig gemacht hatte, wie jenem, den Traminer Egetmann-Umzug zum Unesco-Kulturerbe zu machen. Versprechen, welche freilich niemals eingelöst wurden. Um ja niemals die Zügel der Macht und die damit verbundenen Posten aus der Hand zu geben wird jetzt eben ein “Leghista” zum Landeshauptmann-Stellvertreter gekrönt.
Es überrascht nicht weiter, dass die Lega wenig zimperlich ist in der Art und Weise, wie sie ihrem Ziel die Schwellen zum Palais Widmann zu durchschreiten, näher kommt. Es überrascht aber mit welcher Leichtigkeit die SVP ihre “Werte” so weit dehnen kann, dass sie eine Koalition anstrebt mit einer Partei, die offen anti-europäisch ist und öfters durch rassistische Aussagen ihrer Exponenten aufgefallen ist. Aber vielleicht sind die Worte des SVP Kandidaten Zublasing, der die Ausländer als “Parassiten” bezeichnet hat, ja als Annäherungsmanöver an den künftigen Regierungsstil zu verstehen. Vor wenigen Tagen noch hatte ein Exponent des Wirtschaftsflügels des SVP, ein gewisser Tschöll, die Lega mit Casapound verglichen und das ob ihres rassistischen und anti-europäischen Gedankengutes.
Immerhin steht die Lega den Rechts-Parteien wie dem Front National von Le Pen nahe. Man darf mehr als gespannt sein, wie sich diese Sympathien für den neuen Bündnispartner mit den Idealen der EVP, der Gruppe der europäischen Volksparteien im EU Parlament, vereinbaren lassen und dies vor allem auch im Hinblick auf die kommenden EU-Parlamentswahlen. Die angestrebte Allianz mit der Lega beweist ein weiteres Mal, dass die SVP das Bündnis mit den römischen Parteien sucht, mit der Ausrede dass die lokalen Parteien und deren Exponenten “die Italiener nicht repräsentieren”.
“Die Wähler sollten wissen, dass wenn sie am 21. Oktober SVP wählen, auch die Lega mitwählen. Wer die Alleinherrschaft der Einheitspartei brechen möchte, hat mit dem Team Köllensperger eine gemäßigte, aus der Mitte der Südtiroler Gesellschaft entstandene Alternative, um diesem Machtgeplänkel der SVP mit der Lega einen Strich durch die Rechnung zu machen und für eine echte Erneuerung der Südtiroler Politik zu sorgen.”
Paul Köllensperger
(Foto: Stol.it)