“Wer gegen meinen Antrag stimmt, sagt Nein zum Landeshauptmann“. So ein Satz wäre zu Alessandro Urzìs Zeiten wohl undenkbar gewesen – doch gesagt hat ihn diese Woche sein Nachfolger im Landtag, der FdI-Mann Marco Galateo. Nur wenige Monate nach den Parlamentswahlen, während deren die SVP noch die deutschen Südtiroler zum „Zsommenholten“ gegen die rechte Gefahr für unsere Autonomie aus Rom aufrief (sprich: Meloni Premier), sind jetzt Flitterwochen angesagt. Mit der für sie typischen Nonchalance haben die SVP und ihr Landeshauptmann keine Schwierigkeiten gehabt, eine Kehrtwende hinzulegen und nun gemeinsam mit den rechten Brüdern Italiens Beschlussanträge im Landtag auf den Weg zu bringen. Wenig stört es dabei offenbar, dass der letzte Antrag von Galateo inhaltlich wie rechtlich gelinde gesagt peinlich war, forderte er doch strafrechtliche Maßnahmen gegen Eltern Minderjähriger, eine Angelegenheit, in der Südtirol nun mal gar keine Zuständigkeiten hat. Mitunterzeichnerin Magdalena Amhof, ihres Zeichens Fraktionssprecherin und vor allem Vertreterin des sozialen Flügels der Arbeitnehmer. Etwas peinlich war es dem LH dann offenbar doch, als er anregte doch zumindest den beschließenden Teil des Textes vom “machen” auf “prüfen” abzuschwächen – doch der weitere Akt in der Annäherung der beiden Parteien war vollzogen.
Viel Glück den Verlobten, das Hochzeitsdatum wird sicherheitshalber wohl erst nach den Wahlen bekannt gegeben werden – denn so sicher ist man sich dann unterm Edelweiss ja doch nicht, ob den eigenen Wählern diese neue Beziehung wirklich so gefällt. Eines ist sicher: Silvius Magnago würde sich im Grab umdrehen.
Paul Köllensperger
Maria Elisabeth Rieder
Alex Ploner
Franz Ploner