Die Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder vom Team K ist verwundert. Mit knapper Mehrheit und nur mit Unterstützung des Landtagsabgeordneten Marco Galateo von fratelli d’italia konnten die beiden Regierungsparteien SVP/LEGA den von ihr eingebrachten Beschlussantrag „Wohnraum für Alleinlebende“ ablehnen. “Offensichtlich hat hier bereits eine Koalition mit der Partei Fratelli d’Italia und der SVP stattgefunden. Zumindest ist dies ein kleiner Vorgeschmack darauf, wie es nach den Wahlen weitergehen könnte. In Bozen herrscht akuter Wohnungsmangel, gerade für Menschen die alleine leben. Anscheinend hat der Landtagsabgeordnete Galateo keine Ahnung, was in seiner Heimatstadt los ist”, ärgert sich Maria Elisabeth Rieder vom Team K.
In Südtirol leben knapp 90.000 Menschen in Einpersonenhaushalten. Mehr als 80.000 davon sind über 30 Jahre alt, Tendenz steigend. Das Team K hat deshalb im Landtag einen Antrag eingebracht, der auf diese zukünftige Entwicklung abzielt. Mit Ausnahme des Abgeordneten Marco Galateo, der mit der Mehrheit stimmte, sprach sich die gesamte Opposition für den Antrag aus.
Wichtigster Punkt des Beschlussvorschlages war die Erhebung des aktuellen und zukünftigen Bedarfs an Wohnraum für Alleinlebende in Südtirol. Um auf die sich ändernden Familienstrukturen reagieren zu können, schlug das Team K vor, bei der Planung und beim Neubau von Wobi-Wohnungen künftig die Flexibilität vorzusehen, große Wohneinheiten in “teilbare Wohneinheiten” umzuwandeln. Auch wurde vorgeschlagen, dass bei Sanierungen und Neubauten von Wobi-Wohnungen die Nasszellen barrierefrei und pflegegerecht gestaltet werden.
“Der Bedarf an kleineren Wohneinheiten für Einzelpersonen nimmt zu. Das Problem ist die fehlende Flexibilität in der Gebäudestruktur. Eine gewisse Grundflexibilität im Wohnbau ist daher in Zukunft notwendig”, begründet Maria Elisabeth Rieder ihren Vorschlag, “außerdem könnten Menschen, die im sozialen Wohnbau leben und deren Familienstruktur sich im Laufe des Lebens ändert, in ihrem gewohnten sozialen Umfeld bleiben, egal ob es sich um Einzelpersonen oder Familien handelt. Außerdem wird der Wohnraum besser genutzt und mehr Menschen erhalten eine Wohnung, was angesichts der langen Wartelisten beim WOBI dringend notwendig ist”.