Die “Sustainability Days” des Landes Südtirol, die den Landeshaushalt um 2,3 Millionen Euro erleichtert haben, sorgen weiterhin für Gesprächsstoff. Bereits am 09. September hat der wissenschaftliche Beirat des Festivals den Abschlussbericht, die sog. “Recommendation paper” mit Handlungsempfehlungen, um die Nachhaltigkeit in ländlichen Regionen voranzutreiben, der Landesregierung übergeben. Dieser wurde kürzlich von Landeshauptmann Kompatscher an die Präsidentin des Europäischen Parlaments überreicht. Die Südtiroler Bevölkerung hat den teuer finanzierten Abschlussbericht noch nicht einmal ansatzweise zu sehen bekommen. Für das Team K zeugt diese Vorgangsweise einmal mehr von wenig Feingefühl und Transparenz der Landesregierung der eigenen Bevölkerung gegenüber.
“Es ärgert mich ungemein, dass zuerst um mehrere Millionen Euro eine vollkommen überteuerte Veranstaltung abgehalten wird, bei der einzelne Referenten und Referentinnen über 20.000 Euro für einen Impulsvortrag erhalten und dann ist das Abschlussdokument quasi unter Verschluss. In diesem werden Handlungsempfehlungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Lebensmittel sowie widerstandsfähige Regionen angeführt. Als ob die Südtiroler Bevölkerung nur dazu da wäre, die Rechnung zu bezahlen, die Ergebnisse aber nicht erfahren darf. Das Versprechen von Landeshauptmann Kompatscher war, dass den Worten Taten folgen werden. An diesen Taten wird die Landesregierung von uns gemessen. Nur sollten wir alle dazu die Empfehlungen der Expertinnen und Experten des Nachhaltigkeitsfestivals auch kennen. Dass dafür zuerst die große internationale Bühne gesucht wird, bevor die eigenen Leute in Südtirol informiert werden, spricht einmal mehr Bände.” sagt Alex Ploner vom Team K.
Tatsächlich überreichte Landeshauptmann Kompatscher just in der Landtagssitzungswoche, in der in Bozen über das 100 Millionen Hilfspaket der Landesregierung entschieden wurde, unter anderen der Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola, das „Recommendation Paper“ zu den Sustainability. Übrigens wurden die Landtagsabgeordneten auch über das 100 Millionen Hilfspaket erst im allerletzten Moment informiert, quasi kurz vor Abstimmung.
All das zeigt einmal mehr, wie die Kommunikations- und Informationspolitik dieser Landesregierung gehandhabt wird. Das eigene politische Ich zählt weiterhin mehr, als das große Gemeinsame, das sich Menschen vom Landtag in dieser schwierigen finanziellen Situation erwarten. Politikverdrossenheit und das verlorengegangene Vertrauen wird mit solchen Aktionen nicht wieder hergestellt, ist das Team K überzeugt. Alex Ploner hat eine Anfrage und neuerlich Dokumenteneinsicht zum Millionen teuren Nachhaltigkeitsfestival eingereicht.