Das Land Südtirol soll nach dem Klimaplan bis spätestens 2040 klimaneutral werden. Dabei kommt vor allem den öffentlichen Einrichtungen eine wichtige Rolle und Vorbildfunktion zu. Diese wird allerdings von den öffentlichen Krankenhäusern noch nicht wahrgenommen. Weder die öffentlichen Krankenhäuser, noch der Sanitätsbetrieb als Betreiber derselben, haben einen Klimaplan für ihre Strukturen. Deshalb konnten auch keine PNRR-Gelder für die energetische Sanierung der Strukturen angefordert werden. Ein schweres Versäumnis, sagt das Team K
Die Landesregierung und speziell der Landeshauptmanns und Interims-Gesundheits Landesrat werden nicht müde, Nachhaltigkeit zu predigen und den Klimaplan anzupreisen. Doch die Realität ist eine andere, vor allem in den öffentlichen Krankenhäusern und den Gesundheitseinrichtungen des Landes.
“Genau in diesen Einrichtungen könnte viel an Energie, klimaschädlichen Emissionen, Ressourcen und Abfall eingespart werden. Laut dem Bericht der Agentur für regionale Gesundheitsdienste AGENAS hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb im Jahr 2022 über 33 Millionen Euro für Energiekosten ausgegeben. Das sind ganze 20 Millionen Euro mehr als 2019 und doppelt so viel wie 2021”, stellt Franz Ploner in seinem Beschlussantrag “Klimaneutrales Krankenhaus” fest.
Der Landtagsabgeordnete des Team K, Arzt und frühere Leiter des Krankenhauses Sterzing verweist dabei auch auf das von der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebene Gutachten “Zielbild: Klimaneutrales Krankenhaus” aus dem Jahr 2022. Die darin enthaltenen Ansätze um die Klimaneutralität im Gesundheitswesen zu erreichen, gehen von stromsparender LED Beleuchtung über die Dämmung von Dächern, Fassaden und Fenster bis hin zum Einbau von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen.
„Krankenhäuser sind rund um die Uhr in Betrieb. Damit ist der jährliche Energiebedarf pro Krankenhausbett gleich dem jährlichen Energieverbrauch von zwei Haushalten. Deshalb fordere ich in meinem Beschlussantrag, der kommende Woche im Landtag diskutiert und abgestimmt wird, dass auch Südtirols Krankenhäuser fit für die Klimaneutraliltät gemacht werden. Dafür sind bauliche und betriebsorganisatorische Maßnahmen für einen sparsamen Einsatz von Energie notwendig, sowie Klimaschutzmaßnahmen bei Sanierungen von Krankenhäusern. Green-Hospital muss eine Strategie werden für die Umwelt und die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten, sowie alle Mitarbeitenden. Der Einkauf von regionalen Produkten für die Reduzierung des Co2-Fußabdruckes ist ebenso wichtig, wie die Errichtung einer Stabsstelle für einen Klimaschutzbeauftragten”, fasst Franz Ploner seine Forderungen zusammen.
Die Landesregierung muss auch im Sanitätswesen in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz vom Reden ins Tun kommen. Nicht umsonst stellt die Friday for Future-Bewegung dem Landeshauptmann die Rute derzeit ins Fenster, mit einem Klimaplan der sich zwar gut liest, aber seit 4 Jahren auf konkrete Umsetzungsmaßnahmen wartet, so das Team K abschließend.