Im Mai 2019 hat der Landtag einen Beschlussantrag des Team Köllensperger angenommen, in welchem sich die Landesregierung verpflichtet, Ötzi und das dazugehörende Museum nur auf der Grundlage einer wissenschaftlichen und unabhängigen Analyse seiner Auswirkungen auf die Stadtviertel, die Touristenströme und die wirtschaftlichen Aktivitäten der Stadt Bozen zu verlegen. Seitdem hat man darüber nichts mehr erfahren. Vor einigen Tagen aber, erschien ein Artikel in der “Tageszeitung” der das weitere Prozedere der Landesregierung erläutert (https://www.tageszeitung.it/2019/09/07/das-oetzi-gutachten/). Eine Woche später schreiben auch der “Corriere dell’Alto Adige” (14.09.2019) und der “Alto Adige” (15.09.2019) darüber, auch wenn der Inhalt teilweise sehr von dem der “Tageszeitung” abweicht.
Da es zum Thema Standortanalyse keine öffentlichen Mitteilungen oder Stellungnahmen seitens der Landesverwaltung gibt,
wird die Landesregierung um die schriftliche Beantwortung folgender Fragen im Sinne der Geschäftsordnung ersucht:
- Wurde bereits eine Ausschreibung für einen Berater oder eine Beraterfirma im Bereich Standortanalyse gemacht?
- Wenn Ja: Welche Kosten sind vorgesehen? Welche Kriterien stehen in der Ausschreibung? Wurde der Zuschlag erteilt und für welche Summe?
- Wenn Nein: Welche Kriterien werden in der Ausschreibung stehen? Wann wird sie über die Bühne gehen? Will man dazu explizit einige Firmen und Berater einladen?
- Treffen die Aussagen der “Tageszeitung” zu („Beauftragung einer auf Standortsuche für Museumsbauten spezialisierten Firma aus Deutschland“) ?
- Falls Ja: Wie heißt diese auf Standortsuchen für Museumsbauten spezialisierte Firma aus Deutschland? Hat sie in Vergangenheit schon Aufträge aus Südtirol bekommen? Wer sind die Mitglieder der zwei Kommissionen, wie wurden oder werden diese ausgewählt?
- Falls Nein: Wieso hat der Landeshauptmann bzw. die Landesverwaltung diese Aussagen nicht richtiggestellt?
- Betrifft die Standortanalyse nur das Archäologiemuseum oder auch das Stadtmuseum (sogenanntes Bozner Museumsquartier)?
- Werden auch die bereits im Zuge der Marktrecherche eingereichten drei Angebote bzw. Standorte bewertet werden?
- Gibt es ein museales Konzept für das Archäologiemuseum, das über eine volumetrische Schätzung der benötigten Flächen hinausgeht?
- Wird der Landesbeirat für Baukultur angefragt und einbezogen werden, da er ja für solche städtebauliche und architektonische Fragen der Landesverwaltung zur Seite steht?
- Wieso wurde bei einem so wichtigen Thema nicht einmal eine “News” der Agentur für Presse und Kommunikation veröffentlicht um bei der Bevölkerung Klarheit zum weiteren Prozedere zu schaffen?