Die Wunschliste für Olympia im Antholzertal ist lang. Am Ende soll ein Sportleistungszentrum entstehen, mit einer unterirdischen Waffenkammer, Schießstand, Pressezentrum, neuer Beschneiungsanlage und Speicherbecken um 30 Millionen Euro. Die Landesregierung und die SVP-geführte Gemeinderegierung Rasen-Antholz haben dafür grünes Licht gegeben, trotz anderslautender Versprechen für die olympischen Winterspiele 2026. Diese Vorgangsweise findet Alex Ploner vom Team K verantwortungslos, angesichts der Tatsache, dass Spiele quasi zum Null-Tarif versprochen wurden.
“Wir befinden uns momentan in einer besonders schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation in Südtirol. Es werden aktuell die Inflation, Nahrungsmittel- und Rohstoffpreise durch den Ukraine-Krieg in die Höhe getrieben. Die Menschen wissen oft nicht mehr, wie sie ihre Stromrechnung oder Benzinkosten begleichen sollen. Gleichzeitig sind unser Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystem vollkommen unterfinanziert. Es ist darum nicht verwunderlich, dass die Bevölkerung wenig Verständnis für eine 30 Millionen Euro Investition in die Südtirol Arena im Antholzertal hat. Die Notwendigkeit auch mangels zukünftiger Führungskonzepte ist zudem mehr als umstritten. Wir als Team K haben darum eine Anfrage eingereicht, um endlich Transparenz zu schaffen und um zu erfahren, welche Pläne mit dieser Sportstruktur verfolgt werden”, sagt der Landtagsabgeordnete Alex Ploner.
Noch im Jahr 2019, bei der Bewerbung für die Olympischen Spiele, haben Verantwortliche des CONI und Landeshauptmann Arno Kompatscher betont und versprochen, dass in Antholz bereits alle für Olympia notwendigen Infrastrukturen bestehen. Dieses Versprechen wird nun gebrochen. Zudem fehlt jegliche transparente Information zum geplanten Sportleistungszentrum mit einer ganzjährigen Tätigkeit in der Südtirol Arena. Dieses wird aber jetzt schon über die Finanzierung für Olympia aufgebaut und finanziell großzügig unterstützt. Das Team K fordert die Landesregierung auf, die angedachten Investitionen zu überdenken und der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken. Eine verantwortungsvolle Planung sollte jetzt zudem auch die gestiegenen Rohstoffpreise und veränderten Bedingungen im Bausektor berücksichtigen. Darauf weist heute im Zusammenhang mit den Investitionen rund um Olympia auch das Südtiroler Baukollegium hin. Die offensichtlich nicht eingehaltenen Versprechen kosten den Südtiroler und Südtirolerinnen nicht nur viel Geld, sondern der Landesregierung einmal mehr viel Vertrauen.