Auf Antrag des Team K hat sich heute der Landtag mit sexuellem Missbrauch von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen in den kirchlichen Institutionen, aber auch in öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich, befasst. “Wir haben hart gekämpft, damit dieser Antrag die Zustimmung der Mehrheit erhält. Es liegt uns am Herzen, dass die Opfer dieser unverzeihbaren Gewaltakte Hilfe und Schutz durch die öffentlichen Institutionen erfahren”, so Franz Ploner und Paul Köllensperger.
Im Kern zielt der angenommene Antrag auf die Einrichtung einer von Kirche und öffentlicher Hand unabhängigen Experten-Kommission, deren Aufgabe die Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt und sexuellem Missbrauch in kirchlichen Institutionen und öffentlich ffentlichen Einrichtungen sein soll. Auch die Entwicklung von Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen, welche die Kommission dann dem Landtag als Vorschläge unterbreitet gehört zu den Aufgaben der Kommission. Zudem wird ein ständiges Gremium eingerichtet, wo diese Opfer therapeutische Hilfen und Zuwendungen in Anspruch nehmen können. Es werden des weiteren Studien in Auftrag gegeben zur umfassenden Aufarbeitung des Phänomens in Südtirol und es sind schließlich Initiativen und Sensibilisierungsmaßnahmen für die Bevölkerung vorgesehen. Das sind die wichtigsten Punkte dieses Antrags, der heute im Landtag verabschiedet worden ist.
“Es freut uns, dass die Arbeitsgruppe, in welcher die Landesrätin Deeg, verschiedene Funktionäre und Vertreter der Kirche eingebunden waren, sowie die anschließende Kompromiss-Suche mit der SVP, ihre Früchte getragen hat und wir einen Beschlussantrag formulieren konnten, der die breitest mögliche Unterstützung im Landtag habe. Durch die Annahme dieses Beschlussantrags erfahren die Missbrauchsopfer zumindest eine kleine, wenn auch reichlich späte, Gerechtigkeit”, erklärt Franz Ploner.
“Wir waren es den Opfern schuldig, die Politik hatte die Aufgabe sich hier einzubringen und sie hat diese Verantwortung wahrgenommen. Jetzt geht es uns um eine angemessene Unterstützung und darum, in Zukunft Fälle von sexueller Gewalt und sexuellem Missbrauch von Minderjährigen in der Kirche und in den öffentlichen Einrichtungen zu verhindern. Aus den Schlussfolgerungen dieser heute beschlossenen Kommission müssen in Zukunft die entsprechenden Lehren gezogen werden.”, so Paul Köllensperger abschließend.