In der Schülerbeförderung scheint es nun kurz vor Schulbeginn noch Schwierigkeiten zu geben. Familien berichten davon, dass Fahrten gestrichen wurden oder dass aufgrund fehlender Fahrerinnen und Fahrer die Abdeckung bestimmter Strecken nicht gegeben ist. Dabei stehen vor allem Bergbauern-Familien mit dem Rücken zur Wand: Aufgrund der neu festgelegten Kriterien fallen Kinder, die in der Höhe leben, durch das Raster. Ein besonders kritischer Fall im Schnalstal sorgte kürzlich medial für Aufmerksamkeit. Alex Ploner vom Team K fordert neben einer gerechten Entlohnung für das Fahrpersonal auch die Überarbeitung der Kriterien für die Schülerverkehrsdienste, um künftig die Eltern nicht kurz vor Schulbeginn im Ungewissen zu lassen.
“Wir müssen in einem reichen Land wie Südtirol doch dafür Sorge tragen, dass auch Kinder, die an entlegenen Orten leben, zur Schule kommen. Dabei handelt es sich meist um Bergbauernfamilien, die unsere Landschaft pflegen oder Berggasthöfe, die für den Tourismus wichtig sind. Wenn wir bereit sind, Millionen für ein Nachhaltigkeitsfestival auszugeben, müssen wir auch nachhaltig den Schülertransport für alle Schulkinder garantieren können. Mir ist durchaus bewusst, dass die Organisation des Transportes von Tausenden von Kindern eine jährlich wiederkehrende Mammutaufgabe darstellt. Es darf aber auch nicht sein, dass Eltern wenige Tage vor Schulbeginn noch immer im Unklaren gelassen werden, wie ihre Kinder zur Schule kommen und bei Ämtern, der Landesregierung und sogar bei den Transportunternehmen selbst verzweifelt interveniert und Druck aufgebaut werden muss”, sagt Alex Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K.
Tatsächlich bemängeln Fahrer und Fahrerinnen neben ihrer schlechten Bezahlung, den langen Wartezeiten und Turnussen auch die restriktiven Kriterien für die landesfinanzierten Schülerverkehrsdienste. Sind z.B. an einem entlegenen Ort nicht wenigstens zwei Kinder durch den Schülerverkehrsdienst abzuholen, wird vom Land Südtirol die Beförderung dieser schulpflichtigen Kinder nicht gewährleistet. Besonders diese Regelung macht es für Bergbauernfamilien äußerst schwierig, ihre Kinder in die Schule oder zur nächsten Bushaltestelle zu bringen und nach der Schule abzuholen. Das Team K will sich mit einer Anfrage Übersicht über die derzeitige Situation verschaffen und hat die Landesregierung schon aufgefordert, die Kriterien zu überarbeiten. So sollen in Zukunft nicht nur die Distanz als Kriterium berücksichtigt werden, sondern auch die Höhenmeter. Am Berg ein wichtiges Kriterium.