Eine öffentliche Verwaltung, die nicht mehr in den Büros aufgesucht werden muss, sondern mit dem Computer unterm Arm zu den Betroffenen nach Hause kommt. Diese Vision einer neuen zukunftsfähigen Dienstleistung der öffentlichen Verwaltung bringt das Team K in den Landtag.
“Eine Frau, die jahrelang ihren bettlägerigen Ehemann und dann ihren Sohn bis zum Tod gepflegt hat, brachte mich auf diese Idee. Sie fühlte sich von den zahlreichen Behördengängen nicht nur überfordert, das andauernde Bittstellertum für die notwendige Hilfe und die oft langwierigen Kämpfe kosteten wertvolle Energie, die sie für die Pflege ihres Mannes und Sohnes brauchte. Da habe ich mir die Frage gestellt, warum in Zeiten der Digitalisierung die öffentliche Verwaltung nicht zu den Menschen nach Hause kommen könne. Dabei denk ich aber nicht an bereits bestehende Onlineportale, sondern an motivierte, kompetente und freundliche MitarbeiterInnen, die sich Situationen direkt vor Ort anschauen und damit besser einschätzen können. Auf diese Weise würden bürokratische Hürden für viele Menschen in Südtirol, die Angehörige pflegen und Anrecht auf soziale Leistungen haben, abgebaut.” sagt der Team K Abgeordnete Alex Ploner.
Immer unter Einhaltung der nationalen verwaltungsrechtlichen Normen hätte das Land Südtirol den nötigen Spielraum, den bürokratischen Aufwand, insbesondere für schwache und schutzbedürftige Mitbürger, zu vereinfachen. Gerade jetzt durch die Covid-Krise entsteht vermehrter Informationsbedarf und Amtswege sollten künftig so kurz wie nötig gehalten werden. Nicht nur von Privatpersonen wird der Austausch und die Kommunikation mit der öffentlichen Verwaltung oft als zermürbend beschrieben, selbst Wirtschaftstreibende beklagen den großen bürokratischen Aufwand für die kleinsten Dinge. Abgesehen davon durchblicken nur die Wenigsten den Dschungel an Förderungen, Ansuchen, Formularen und Möglichkeiten.
“Im Zuge der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wird Personalkapazität frei. Ist dies nicht der Fall, muss die Effektivität der erfolgten Digitalisierung hinterfragt werden. Dieses Personal muss gezielt eingesetzt werden, um die Bürger vor Ort bei Anträgen und Gesuchen zu unterstützen. Bei besonders vulnerablen Personengruppen könnten solche ‘Social-Coaches’ bereits jetzt eingesetzt werden. Ich bin gespannt, wie die Landesregierung auf diesen Vorschlag reagiert, der durchaus in weiteren Bereichen wie z.B. im Ehrenamt eingeführt werden könnte. ”, regt Alex Ploner an.