Die Antwort des Landeshauptmannes auf eine Anfrage zu den Schadstoffemissionen entlang der A22 ist ein einziger Affront. Deutlicher könnte das Fehlen jeglicher Sensibilität und Verantwortung gegenüber den Anwohner:innen entlang der Transitstrecke nicht zum Ausdruck gebracht werden. „Wir haben uns keine Illusionen dazu gemacht“, sagt Franz Ploner, der die Anfrage gestellt hatte. „Es hätte eines klaren Zeichens wahrgenommener Verantwortung einer ehrlichen und zukunftstauglichen Klima- und Umweltpolitik bedurft. Die Region als Mehrheitseigentümerin der Brennerautobahn darf sich nicht nur auf die Aufgabe der Dividendenausschüttung beschränken. Ganz im Gegenteil, es ist höchst an der Zeit, dass sie eine nachhaltige Mobilität anstrebt und konkreten Taten und Fakten ernsthaft und gewissenhaft Rechnung trägt.“ Franz Ploner vom Team K verlangte ein systematisches Monitoring der Schadstoffemissionen entlang der A22 und klare Parameter zur Erfassung der Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Landeshauptmann Kompatscher aber wies jede Verantwortlichkeit von sich. Die Region habe in Sachen Transport, Gesundheit und Umwelt keine primäre Kompetenzen. Eine solche Aussage ist inakzeptabel.
Die Region besitzt an der Brennerautobahn AG einen Anteil von 32,3 Prozent unf hat damit die politische Verpflichtung, dass Nachhaltigkeit und Transparenz gewährleistet werden. Diese Verantwortung zu missachten, bedeutet eine unverantwortliche Abwertung der Autonomen Provinzen Bozen und Trient und der anderen Gesellschafter und eine Missachtung der lokalen und internationalen Strategiedokumente. Der Klimaplan 2040 des Landes Südtirol zeigt auf, dass der Bereich Verkehr für 44 Prozent der CO2+Emissionen verantwortlich ist. Unterlassene Maßnahmen und fehlendes rigoroses Monitoring lassen angepeilte Ziele wie eine Reduzierung der Abgase durch den Schwerverkehr von 35 Prozent innerhalb 2030 in weite Ferne rücken, ganz zu schweigen von Klimaneutralität innerhalb 2037.
„Die Region muss endlich aufhören, sich mit fadenscheinigen Ausflüchten vor der Verantwortung zu drücken und muss endlich ernst machen mit einer Politik der Achtsamkeit und Nachhaltigkeit. Die politisch Verantwortlichen müssen endlich beweisen, dass sie den Klimaschutz wirklich vorantreiben und den Erwartungen der Bevölkerung nachkommen wollen. Die Gesundheit der Bürger:innen und der Schutz der Umwelt dürfen nicht auf dem Altar politischer Unbefarftheitheopfety werfen. Wir appellieren eindringlich an Landeshauptmann Arno Kompatscher, seine Position zu überdenken und sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, unser Land nachhaltiger und damit lebenswerter zu machen“, moniert Franz Ploner.