Die Bewohner- und Bewohnerinnen von Senioren- und Pflegeheimen sind direkt am stärksten von der Pandemie SARS-CoV-2 betroffen. In vielen Südtiroler Pflegeheimen kam es zu zahlreichen Infektionen und Durchseuchung bei den Bewohnern und beim Pflege- und Verwaltungspersonal. Durch den Ausfall einer größeren Anzahl an Pflegekräften gestaltete sich die Betreuung der Heimbewohner zunehmend schwierig mit den zusätzlich zu erwartenden physischen und psychische Überlastungen des verbleibenden Personals. Ängste unter dem Personal macht sich breit.
Von vielen Mitarbeitern wird bemängelt, dass kaum eine Kommunikation und Information an das Personal zur aktuellen Situation stattfindet und es keine Algorithmen gibt, die zur Vermeidung des Infektionsrisikos und der Infektionsausbreitung umgesetzt werden müssten. So gibt es auf Nachfragen von Seiten des Personals an die Leitung, ob auf etwas Bestimmtes zu achten wäre, die Antwort „So wie immer, Hände waschen halt“. Persönliche Schutzausrüstung ist knapp und die Testung der Heimbewohner und Mitarbeiter schleppend und das Procedere noch dazu chaotisch (welche Bewohner/Angestellte überhaupt getestet werden, wann und wie häufig). Von behördlicher Seite fühlt sich das Personal und die Heimleitung subjektiv häufig allein gelassen.
Dies vorausgeschickt,
ersucht man die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- In wie vielen Altenheime des Landes wurden die Heimbewohnern und Mitarbeiter auf SARS-CoV-2 positiv getestet? Ersuchen um die Auflistung der Anzahl an positiv getesteten Heimbewohner und Mitarbeiter nach öffentlichen und privaten Strukturen des Landes?
- Wann wurde mit der Testung auf SARS-CoV-2 bei den Heimbewohnern und den Mitarbeitern begonnen? Gab es eine behördliche Vorgabe?
- Gibt es eine multiprofessionelle Pflege-Task-Force für die Altenheime, die einheitliche Standards für alle Beteiligten festlegt? Wenn ja, wann wurde sie eingerichtet und wer sind die Mitglieder? Wenn nein, warum wurde keine eingerichtet?
- Gibt es eine zentrale Zuteilung an Schutzkleidungen an die Pflegeheime? Wenn ja, ab wann wurde die Schutzkleidung zentral zugewiesen? Handelt es sich dabei auch um Schutzkleidung aus der Oberalp – Lieferung aus China?
- Wie erfolgt die Zuteilung der persönlichen Schutzkleidung? Wer ist für die Sicherheit der Mitarbeiter in der Handhabung der Schutzkleidung verantwortlich? Gab es eine Einschulung der Mitarbeiter und wurden sie regelmäßig überwacht? Wenn nein, warum gab es keine entsprechende Einschulungsgruppe für die Altenheimmitarbeiter?