In den autonomen Provinzen Trient und Bozen werden erhebliche Geldmittel für Investitionen in die Bahn bereitgestellt. Im Lichte einer nachhaltigen Mobilität gilt es, den Personen- und Warentransport auf der Schiene vorrangig zu fördern, um dem Autoverkehr Einhalt zu gebieten, der in den Stoßzeiten die großen Zentren lahmlegt, aber auch um den Schadstoffausstoß sowie die Lärmbelästigung, die sehr oft die laut den europäischen Richtlinien gebotenen Grenzwerte überschreiten, zu reduzieren.
Aus diesem Grund hat man bereits in den 90iger Jahren über einen Ausbau des Schienennetzes in einigen Streckenabschnitten der Brennerlinie sowie über eine Potenzierung des Zugdienstes für eine bessere Vernetzung der beiden Hauptstädte nachgedacht. Die Kosten-Nutzen-Rechnung eines derartigen öffentlichen Vorhabens wäre zweifelsohne positiv: die Verlegung eines dritten Bahngleises wäre in technischer Hinsicht ohne größere Schwierigkeiten machbar und im Vergleich zu ähnlichen, bereits beschlossenen Investitionen sicherlich auch angemessen.
Bekanntlich hat der Gemeinderat von Bozen einstimmig die vom Land geforderte Stellungnahme zum Landesmobilitätsplan, der dann im Jänner 2018 von der Landesregierung angenommen wurde, genehmigt. In dieser Stellungnahme forderte die Gemeinde die Verlegung eines dritten Bahngleises bis Auer (somit ein Teil von dem, was in diesem Beschlussantrag gefordert wird). Auf der Brennerlinie wurden südlich vom Bahnhof Bozen zwei neue Zughaltestellen vorgesehen: eine in Oberau und eine in Sankt Jakob. Zwei Schritte in die richtige Richtung also, aber welchen Erfolg werden die zwei neuen Haltestellen haben, wenn die Anzahl der anhaltenden Züge nicht erhöht wird? Wir haben das schon bei der Zughaltestelle in Bozen-Kaiserau beobachtet: obwohl das Einzugsgebiet relativ groß ist (ungefähr 4.000 Personen), hält nur ein Zug pro Stunde. Ein großes Problem, das es dringend zu überwinden gilt. Die Herausforderung, der es zu begegnen gilt, besteht darin, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten (für Ansässige, Pendler und Touristen), auf dass dieser in der Tat eine gangbare Alternative zum Gebrauch des eigenen Fahrzeugs darstellt. Dafür ist es notwendig, einen qualitativ hochwertigen, verstärkten und flächendeckenden Dienst anzubieten, weshalb wir den dritten Bahngleis, der für die verschiedenen Dörfer eine echte Mobilitätsalternative zwischen den beiden Landeshauptstädten darstellen kann, brauchen. Im März 2016 ist ein ähnlicher Beschlussantrag im Regionalrat genehmigt worden, der aber zu keinem konkreten Ergebnis geführt hat. Nun ist es an der Zeit, das Thema wieder aufzugreifen, denn in Erwartung enorm teurer Lösungen wie die ins Auge gefassten Eisenbahnumfahrungen der beiden Landeshauptstädte wird sicher viel Zeit vergehen: es fehlen die Projekte, aber hauptsächlich die Mittel, und es werden viele Jahre vergehen, ehe diese komplexen Arbeiten verwirklicht werden.
All dies vorausgeschickt, verpflichtet der Regionalrat der autonomen Region Trentino Südtiroldie Regionalregierung, gemeinsam mit den autonomen Provinzen Trient und Bozen beim italienischen Schienennetzbetreiber RFI (Rete Ferroviaria Italiana) vorstellig zu werden, um den Inhalt des Vorschlages der Realisierung des dritten Bahngleises im Rahmen der bestehenden Projekte zu überprüfen, welche die Brennereisenbahn auf dem Teilstück zwischen Trient und Bozen betreffen.
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