Das Problem des Nachtlebens, insbesondere im Stadtzentrum, besteht weiterhin. Der von der Präsidentin des Stadtviertelrates Sylvia Hofer (SVP) formulierte Vorschlag ist einfach nicht umsetzbar. Was sagen die JugendvertreterInnen der Mehrheitsparteien dazu?
Die Debatte über das Nachtleben rund um den Bozner Obstmarkt zieht sich seit Jahren fort. Die Präsidentin des Stadtviertelrats Zentrum-Bozner Boden-Rentsch hat einen sehr kuriosen Vorschlag unterbreitet: den Platz ab 23 Uhr für Nicht-Anwohner zu sperren und einen alternativen Treffpunkt in Bozen Süd zu finden. „Wie kann ein solcher Vorschlag umgesetzt werden?“, fragen sich die Team-K-Gemeinderäte Thomas Brancaglion und Matthias Cologna, „Er ist völlig realitätsfremd und wirkt absurd. Der Vorschlag berücksichtigt weder die Wirtschaftstreibenden noch die Art und Weise wie die Kontrollen durchgeführt werden sollten. Die von der Stadtviertelpräsidentin vorgeschlagene Sperre (von einem öffentlichen Ort!) ab 23 Uhr scheint eher ein Vorschlag zu sein, der den Obstmarkt in einen Gemeinschaftsgarten für Anwohner umwandeln will als das Nachtleben einzuschränken versucht. Der Lösungsweg ist nicht einfach, aber darf nicht von oben herab entschieden werden.” Bürgermeister Caramaschi hat bereits erklärt, eine neue Verordnungen unterzeichnen zu wollen. Die eigentliche Schwierigkeit liegt aber eher in der Durchsetzung der bereits erlassenen Verordnungen: Wozu sollte deshalb eine neue Verordnung dienen?
„Wir brauchen alternative Orte und Initiativen die auf die ganze Stadt verteilt sind“, so Matthias Cologna und Tommaso Marangoni vom Team Future, der Jugendgruppe des Team K. „Wir müssen an dauerhafte Lösungen denken, wie z.B. an einen ständigen Arbeitstisch mit allen Beteiligten und die potentielle Miteinbeziehung von Streetworkern. Wir sind auch erstaunt über das ohrenbetäubende Schweigen der jungen VertreterInnen aus den Mehrheitsparteien, die im Wahlkampf zu mehr Feingefühl gegenüber den Bedürfnissen der Jugendlichen aufgerufen haben: Wo sind sie jetzt?“