Bozen bleibt für die SVP weiterhin politische Peripherie. „Im Raum und Landschafts-Gesetz, von den Bauern in der SVP geschrieben und kontinuierlich an deren Bedürfnisse angepasst, spielt die Landeshauptstadt weiterhin eine Nebenrolle. Während unsere Anträge abgelehnt wurden, glänzten leider einige der Bozner Abgeordneten durch Abwesenheit.“, kommentiert Paul Köllensperger.
Bozen kämpft mit vielen komplexen Problemen im Zusammenhang mit seiner Stadtentwicklung und dem Wohnungsbau. Der Wohnungsmangel ist für Familien, Studenten und Arbeitnehmer dramatisch, die Quadratmeterpreise und Mieten sind exorbitant. Eine von der Stadt Bozen in Auftrag gegebene Studie (Sistema, Bozen-Venedig, Juni 2019), die seit Jahren in der Schublade liegt, geht von einem Bedarf zwischen 4.500 bis 7.000 Wohnungen bis 2030 aus. Diese Fakten würden dringend eine Koordinierung zwischen den Institutionen und der Gemeinde- und Landespolitik erfordern. An dieser mangelt es offensichtlich. Denn die Lösung ist nicht banal, wenn es gelingen soll, die Begrenzung des Flächenverbrauchs mit der Notwendigkeit in Einklang zu bringen, neue Wohngebiete zu bauen, um die Nachfrage nach Wohnungen zu decken. Und in der Zwischenzeit vergeht die Zeit und die Probleme verschärfen sich. „Deshalb hatten wir vorgeschlagen, sich zu beeilen und einen runden Tisch zwischen den beteiligten Akteuren (Stadt und Land) zu schaffen, um Bozen urbanistische Instrumente zur Verfügung zu stellen, um die Zukunft der Stadt planen zu können. Denn bisher ging für Bozen alles schief: die erfolglose Ausschreibung des Bahnhofsgeländes, einer kolossalen vertanen Chance, und das seit fast zwanzig Jahren; die jüngste absurde Debatte über die von der SVP gewünschten Wohnblocks in der Industriezone, also ob Familien zwischen A22, Eisackuferstrasse, und den Abgasen und dem Lärm der Fabriken gebaut wohnen sollten, dazu das Versäumnis, neue Siedlungsgebiete zu planen, was die einzige mögliche Antwort auf den dringenden Bedarf an Wohnraum wäre; das Verkehrsproblem der Stadt als Folge jahrzehntelanger Untätigkeit der SVP in Sachen Verkehrsinfrastruktur der Landeshauptstadt“, so Köllensperger abschließend.