Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wurden die künftigen Mobilitätsprojekte in Innichen vorgestellt. Das Projekt der Westeinfahrt stand bei vielen BürgerInnen unter Kritik, darunter Monika Senfter von Team K: “Die Tatsache, dass die Olympia-Gelder bereits zur Verfügung stehen, ist keine Ausrede für die Realisierung dieses Mega-Projektes. Eine solche Brücke hätte auch aus landschaftlicher Sicht eine negative Auswirkung für Innichen als Tourismusort.”
Rund 400 Personen haben letzten Mittwoch an der Informationsveranstaltung in Innichen teilgenommen. Neben allgemeinen Überlegungen zum Landesmobilitätsplan und zum Personenverkehr (Südtirol leidet an einer Verkehrszunahme von 30%) wurden einige Projekte für Innichen vorgestellt, insbesondere der Tunnel mit Bypass-System und Hochwasserstollen im Osten und die Westeinfahrt.
“Mit dem ersten Projekt soll es in Zukunft möglich sein, bei Hochwasser schnell einzugreifen und den Sextner Bach in die Drau umzuleiten, um ein Überfluten des Zentrums von Innichen wie bei den Unwettern 2018 zu vermeiden. Das Projekt sei ein Pilotprojekt und einzigartig in Europa. Dieses Projekt wurde von der Bevölkerung auch als sinnvoll angenommen.” erklärt Monika Senfter von Team K.
Weniger begeistert waren die Einwohner von Innichen mit dem zweiten Projekt, der Westeinfahrt. Diese sollte umgesetzt werden, um Staus am Bahnübergang zu vermeiden und den Verkehr Richtung Sexten besser fließen zu lassen. Die Planer stellten dieses Projekt mit dazugehörigem Kreisverkehr und einer Brücke von 107 Meter Länge und ca. 12 Meter Höhe vor. “Diese Brücke würde das Tal am Eingang von Innichen überqueren. Landesrat Alfreider gab an, dass hier eine unterirdische Lösung aufgrund des Hochwassers nicht möglich sei und deshalb eine oberirdische Brücke in Betracht gezogen wurde. Eine solche Brücke würde nur noch mehr Verkehr anziehen. Nachhaltigkeit schreibt sich die Landesregierung groß auf die Fahne, doch angesichts Olympia und den dafür verfügbaren Geldern scheint Landschaftsschutz und Umwelt keine Rolle mehr zu spielen.” so Monika SenfterAufgrund der vielen kritischen Stimmen gaben Landesrat Alfreider und Bürgermeister Klaus Rainer vor, die weiteren bestehenden Varianten nochmals zu überdenken. Nun dieses Gespenst in den Medien als schlichte Brücke abzutun, dürfte die Diskussion um dieses Projekt in Innichen wohl weiter anheizen.
Die Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder macht den Vergleich mit der Vorgangsweise bei den Einfahrten von Olang und Antholz. „Hier haben wir dieselbe Situation, ohne die Bürger:innen in solch wichtige Entscheidungen von Anfang an mit einzubeziehen, werden Megaprojekte ausgearbeitet, um dann festzustellen, dass die Mehrheit der Bürger:innen dagegen ist. Partizipation und offene Kommunikation wären hier wichtig und irgendwann müssen wir uns die Frage stellen, wann es auch mal genug ist“.