Abgelehnt wurde heute von der Mehrheit des Landtages der Antrag vom Team K, der Maßnahmen gegen den chronischen Personalmangel im Gesundheitswesen und einen Paradigmenwechsel vorsah: die Forderung nach einem allgemeinen B2-Sprachzertifikat für das Gesundheitspersonal und einem C1-Sprachzertifikat für die im Gesundheitswesen verwendete Fachterminologie, um so die Einstellung von Personal zu erleichtern, das unser Gesundheitssystem dringend benötigt.
Wir verbergen unsere Enttäuschung nicht, denn in einer so wichtigen Frage, die die Gewährleistung einer absolut essentiellen öffentlichen Dienstleistung wie der Gesundheitsversorgung betrifft, wurde ideologisch abgestimmt, ohne den Pragmatismus, der bei dieser Gelegenheit angebracht gewesen wäre„, erklären Paul Köllensperger und Franz Ploner unisono und führen weiter aus: „Der von uns vorgeschlagene Ansatz entspricht im Wesentlichen dem, der in den deutschsprachigen Ländern für ausländische Ärzte bereits erfolgreich praktiziert wird. Der jüngste Fall des Arztes in Andrian, eines guten und bei seinen Patienten beliebten Fachmanns, der seine Stelle aufgeben musste, weil er nicht in der Lage war, das C1-Sprachzertifikat zu erlangen, ist für uns emblematisch: Warum sollte man unbedingt ein C1-Sprachzertifikat verlangen? Reicht es nicht aus, ausreichend Deutsch zu sprechen und damit B2-zertifiziert zu sein? Oder muss ein guter Arzt auch Goethe zitieren können?„
In der Tat wird die strenge Regelung für das C1-Zertifikat bereits durch Leiharbeitskräfte, Zeitverträge und die Fünf-Jahres-Regel für den Erwerb des Zweisprachigkeitsnachweises umgangen. „Wenn man sich die endlosen Wartelisten ansieht, habe ich lieber einen Arzt, der mit mir in meiner Sprache auf B2-Niveau sprechen kann, als gar keinen Arzt. Und die Patienten und viele Ärzte sehen das auch so. Aber ab und zu ein bisschen Realpolitik? Es ist schade, dass die SVP und mit ihr viele der italienischen Exponenten im Landtag nicht nach vorne schauen können„, so Paul Köllensperger abschließend.
Der Antrag enthielt im Übrigen Vorschläge, die mit unterschiedlichen Nuancen bereits von verschiedenen im Landtag vertretenen politischen Kräften sowie von den Gewerkschaften unterstützt werden und die, wenn sie umgesetzt würden, unserem Gesundheitssystem endlich eine Atempause verschafft hätten, die auch eine bessere Planung für die Zukunft ermöglicht hätte. Eine verpasste Gelegenheit, schade.