Die unheilbare Krankheit hat das Leben von Manuela Hofer geprägt. Ihr Mann und ihr Sohn hatten diese Krankheit. Die durchschnittliche Überlebensdauer beträgt 15 Jahre nach Ausbruch. Am Schluss sind Betroffene meist bettlägrige Pflegefälle. 25 Jahre lang hat Manuela Hofer ihre Familienangehörigen gepflegt und war auch auf Hilfe angewiesen. Doch jeder Behördengang stellte für die Frau einen großen Kraftakt dar. Das Team K schlug für solche Situationen in Zukunft einen neuen Zugang der öffentlichen Verwaltung vor. Diese visionäre Idee wurde von der politischen Mehrheit abgelehnt.
„Ich habe die Situation von Manuela Hofer vor 12 Jahren als Journalist kennengelernt und darüber berichtet. Damals sagte mir Manuela Hofer, die ihren Mann und Sohn bis zum Tode 25 Jahre lang unter bemerkenswerten Einsatz gepflegt hat, dass ihr oft einfach die Energie gefehlt hat, um sich durch den Informations-, Förder- und Beitragsdschungel zu arbeiten. Warum kann es in Südtirol nicht auch sogenannte Social Coaches geben, die mit dem Computer unterm Arm zu den Betroffenen nach Hause kommt. Vor Ort könnten dann Ansuchen gemacht werden und Informationen gegeben werden. Darum habe ich diese Vision einer neuen zukunftsfähigen Dienstleistung der öffentlichen Verwaltung in den Landtag gebracht“, fasst Alex Ploner die Entstehungsgeschichte dieser Idee zusammen.
Unter Einhaltung der nationalen verwaltungsrechtlichen Normen hätte das Land Südtirol den nötigen Spielraum, den bürokratischen Aufwand, insbesondere für schwache und schutzbedürftige Mitbürger, zu vereinfachen. Gerade jetzt durch die Covid-Krise entsteht vermehrter Informationsbedarf und Amtswege sollten künftig so kurz wie nötig gehalten werden.
“Menschen die sich mit öffentlicher Verwaltung auseinandersetzen müssen fühlen sich von den zahlreichen Behördengängen nicht nur überfordert, das andauernde Bittstellertum für die zustehenden Hilfen und die oft langwierigen Kämpfe kosten wertvolle Energie. Ich habe mir die Frage gestellt, warum in Zeiten der Digitalisierung die öffentliche Verwaltung nicht zu den Menschen nach Hause kommen könne. Auf diese Weise würden bürokratische Hürden für viele Menschen in Südtirol, die Angehörige pflegen und Anrecht auf soziale Leistungen haben, abgebaut”, sagt der Team K Abgeordnete Alex Ploner.
Der Antrag des Team K und damit die Idee, die Manuela Hofer vor vielen Jahren geäußert hatte, wurde gestern im Landtag von der politischen Mehrheit abgelehnt. Landesrätin Deeg hat die Ablehnung mit der mangelnden Neuerung des Vorschlages argumentiert und dass es schon genügend Angebote gäbe.