Wie kann Seniorinnen und Senioren der Zugang zur digitalen Welt und digitalen Diensten vereinfacht werden? Das Team K hat dazu einige Ideen und Lösungsansätze.
Die Digitalisierung vieler Dienste, auch der öffentlichen Verwaltung, stellt vor allem Seniorinnen und Senioren vor große Herausforderung. Die Aktivierung des SPID, die INPS und der Südtirol Pass sind nur drei Beispiele der Digitalisierung, ganz zu Schweigen von der Vielzahl der Ansuchen, die auf telematischen Wege gestellt werden. Patronate stehen immer zur Verfügung und helfen Personen, die keinen Internetzugang haben und Hilfe benötigen. Während der Corona-Pandemie war das aber nicht möglich. “Plötzlich, von einem Tag auf den anderen, funktionierte die Welt nur mehr digital. Wer kein „Internaut“ ist, bekam Informationen nur mehr aus Radio und Fernsehen. Einfache Ämtergänge waren nicht mehr möglich – per E-Mail war die Devise”, erklärt Maria Elisabeth Rieder.
Die Krise verdeutlichte die Notwendigkeit, vor allem den Seniorinnen und Senioren Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen, den sie auch selbständig organisieren und leben können. Das Team K hat diese Problematik aufgegriffen und einen umfangreichen Beschlussantrag mit Maßnahmen zur Digitalisierung von Seniorinnen und Senioren eingereicht. “Wir fordern eine digitale Inklusion, besonderes Augenmerk auf Seniorinnen und Senioren bei der Digitalisierung von Diensten, Anlaufstellen und informelle Treffs, sowie Beitragsmodelle und Informationsbroschüren”, fasst Maria Elisabeth Rieder zusammen.
Senioren haben meist kein Interesse daran, grundsätzlich zu lernen wie man mit Programmen umgeht, aber großes Interesse zu lernen, welche Knöpfe sie drücken müssen, um ihre Enkel anzurufen oder eine E-Mail zu verschicken. Gleichzeitig haben Seniorinnen und Senioren aber mehr Scheu, ihre Daten preiszugeben und sind sehr sensibel für Sicherheit und Datenschutz. So nutzen Seniorinnen und Senioren zwar gerne digitale Kommunikation, scheuen aber vor Online-Banking oder -Shopping zurück. Es ist notwendig, Informationen zugänglich und sprachlich verständlich zu gestalten. “Es reicht nicht, Senioren einmal in der Nutzung des Internets zu schulen und sie dann in einer sich stetig wandelnden digitalen Welt allein zu lassen. Sie brauchen kontinuierliche Anlaufstellen für Beratung und Hilfe. Vor allem ist es wichtig und auch ein Bedürfnis für Seniorinnen und Senioren, Erklärungen, wie z.B. Bedienungsanleitungen auch in Papierform zu haben”, zeigt Rieder auf.
Bei Schulungen, Kursen oder Informationsbroschüren für Seniorinnen und Senioren ist es wichtig, auf eine zielgruppenorientierte Sprache zu achten. Viele ältere Menschen verfügen über geringe oder keine Englischkenntnisse und so ist die Sprache des Internets, die voll von Anglizismen ist, schwer verständlich. So bietet es sich beispielsweise an, anstatt von einem Account von einem Konto zu sprechen. Es braucht Erklärungen und Lautsprache. Bei Online-Angeboten nur für Seniorinnen und Senioren ist auf große Buttons und Farbkontraste zu achten. “All diese Aspekte sind bei Angeboten für Seniorinnen und Senioren zu beachten”, unterstreicht Rieder.
Neben Alltagskommunikation und der Nutzung von öffentlichen Diensten bieten auch medizinische Apps oder ein Smart-Home viele Möglichkeiten einer langen Selbständigkeit für Seniorinnen und Senioren. Blutzuckermessungen, Telemedizin oder ganz einfach die Steuerung des Backofens werden durch Apps auf einem Smartphone vereinfacht. “Diese Angebote ermöglichen Seniorinnen und Senioren möglichst lange im gewohnten Umfeld zu leben, unterstützen aber auch die Alters- und Pflegeheime bei ihrer Arbeit”, sagt Paul Köllensperger.
Das Team K hofft auf Zustimmung im Landtag und eine größere Sensibilität im Umgang mit diesem wichtigen Thema.