10 Millionen Euro hat die Landesregierung im Zeitraum 2017-2019 für das Abkommen mit der italienischen Post zweckgebunden. Gar mancher glaubte nach der Unterzeichnung am 05. April 2017 in Rom zwischen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Post-Chef Francesco Caio, dass die Post nun Landeskompetenz geworden sei – von wegen.
Bei genauerem Hinschauen zeigt es sich, dass im Abkommen alles wichtiger zu sein scheint, als die Mitarbeiter der Post, damit der Mensch, der im aktuellen Regierungsprogramm der SVP so salbungsvoll in den Mittelpunkt gestellt worden ist.
So sieht der Vertrag zwischen Land und Post z.B. vor, dass 75.000 Euro für die Ausstattung der Postämter mit Wi-Fi, 223.800 € für die Installation der zusätzlichen blauen Postkästen (für die internationale Post) und sage und schreibe 4,6 Millionen für die Zustellung der Zeitungen und Zeitschriften, auch samstags, aus dem Geldtopf der Südtiroler/innen bezahlt werden.
Von einer Zuweisung der öffentlichen Geldmittel gezielt in die Anstellung und Aus- bzw. Weiterbildung der Mitarbeiter/innen der Post steht im Abkommen nichts. Hier hat sich das Land als ziemlich schwacher Vertragspartner gezeigt.
„Im Alpinismus sind Gipfeltreffen das Ergebnis heroischer Leistungen. In der Politik entstehen Gipfeltreffen immer häufiger als Ergebnis unzulänglicher Arbeit und weil etwas im Argen liegt. Man denke nur an den Verkehrsgipfel, an den Sicherheitsgipfel und jetzt eben an den Postgipfel, der erst gar nicht stattgefunden hat,“ kommentiert Alex Ploner, der Abgeordnete des Team Köllensperger, die jüngsten Entwicklungen rund um das Postwesen in Südtirol.
„Ein Abkommen, das von vornherein vorwiegend strukturelle Dinge wie Postkästen, Schließfächer, Internet und Verteilerzentren fördert, aber die Poste Italiane mit keiner Zeile zu einer Personalaufnahme verpflichtet, hätte so nie abgeschlossen werden dürfen.“, zeigt sich Maria Elisabeth Rieder vom Team Köllensperger verwundert.
Aus der Sicht des Team Köllensperger muss das Abkommen sofort aufgelöst und neu verhandelt und anstatt in Postkästen in Menschen investiert werden.
Team Köllensperger