Südtirols Landwirtschaftspolitik tritt seit Jahren auf der Stelle. Eine Zeitlang konnte man sich auf errungenen wichtigen Leistungen ausruhen, doch nun ist es höchst an der Zeit für Neuerungen und Veränderungen. Auch der kürzlich veröffentlichte Landwirtschaftsreport 2020 der EURAC legt dies deutlich dar. Der Abgeordnete des Team K Peter Faistnauer nimmt die Landesregierung in die Pflicht.
In dem Report der EURAC schließt Südtirols Landwirtschaft in Bezug auf die nachhaltige Bewirtschaftung nicht gut ab. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Es ist zu hoffen, dass eruierten Fakten die Landesregierung wachrütteln.
Wirft man einen Blick auf die Nachbarn, erkennt man bald, wie es um die Nachhaltigkeit in Südtirol steht. Salzburg ist EU-weit die einzige Region, in der mehr als die Hälfte der Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Österreich hat allgemein den höchsten Anteil an biologischer Landwirtschaft in Europa mit knapp ¼, im EU-Schnitt nur 7 Prozent. Vier Regionen in Europa, in denen der Anteil mehr als ein Fünftel ausmacht, liegen in Schweden, zwei in Italien und Tschechien und eine in der Schweiz. Südtirol findet sich erst ziemlich weit hinten wieder, mit knappen 5,8 %.
Da die Politik die Rahmenbedingungen für die Entwicklungen in den verschiedenen Sektoren setzt, trägt sie neben Konsumenten und Produzenten selbst eine Hauptverantwortung. Landesrat Arnold Schuler und die Landesregierung haben es in den vergangenen Jahren verabsäumt, Weichen für neue Wege zu setzen. Die Südtiroler Landesregierung hat in den letzten 5 Jahren kaum Maßnahmen gesetzt, damit die Umstellung der Landwirtschaft auf ökologische Bewirtschaftung erleichtert wird. Jährliche Kosten für Bio-Betriebe durch die Kontrollstelle und ev. Verbandsmitgliedschaften sind im Verhältnis zu hoch. Hier braucht es Erleichterungen, um eine Veränderung zu bewirken, will man den Anschluss nicht vollkommen verlieren. Für Südtirols kleinstrukturierte Landwirtschaft sind vor allem die jährlichen Fixkosten und die ersten beiden schwierigen Umstellungsjahre ein großer Hemmschuh.
Es gilt, dringend die Entwicklung der Biolandwirtschaft stärker zu gewichten und politisch stärker zu forcieren.
„Viele Bauern stehen dem biologischen Anbau positiv gegenüber. Da finanzielle Möglichkeiten fehlen, bleibt der gute Wille jedoch auf der Strecke. Diesem Dilemma gegenüber hat die Landesregierung Mittel in der Hand, die es einzusetzen gilt, Förderungen gezielt auf Nachhaltigkeit umzuschreiben ist das primäre Gebot.“, so der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer von Team K.