Der Landtagsabgeordnete Franz Ploner hat im Sanitätsbetrieb Einiges gesehen und Vieles gehört. Doch traute er kürzlich im Landtag seinen Ohren nicht ganz, als ihm Landesrat Hubert Messner auf seine Anfrage zur Vergabe der Primararztstelle an der Abteilung Urologie im Brixner Krankenhaus antwortete. Vor genau zwei Monaten hatten zwei Kandidaten am Wettbewerb teilgenommen. Laut Landesrat Messner wird die Erteilung des Fünfjahresauftrages dann erfolgen, wenn die Kommissionsmitglieder die Niederschrift der Kolloquien unterschrieben und die Rangordnung genehmigt ist.” Derweil heißt es für Patientinnen und Patienten wohl nur abwarten und Tee trinken”, sagt Franz Ploner kopfschüttelnd.
Bekanntlich musste die Primararztstelle der komplexen Struktur Urologie am Krankenhaus Brixen wegen der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes erneut ausgeschrieben werden. Sie ist daher seit November 2024 vakant. “Die Abteilung Urologie versorgt ca. 180.000 Einwohner und ist für die ambulante und stationäre urologische Betreuung der Gesundheitsbezirke Brixen und Bruneck mit ihren vier Krankenhäusern in Brixen, Sterzing, Bruneck und Innichen verantwortlich. Der zugewiesene Betreuungsauftrag kann nur erfüllt werden, wenn entsprechend ausgebildetes ärztliches Fachpersonal unter Führung einer Primaria/eines Primars zur Verfügung steht.Tatsache ist, dass durch die Vakanz beispielsweise jetzt die urologische Ambulanz am Krankenhaus in Innichen nur einmal pro Woche geöffnet ist. Eine Zumutung”, findet Franz Ploner vom Team K.
Anders scheint der Landesrat für Gesundheit, Hubert Messner, die Säumigkeit der Wettbewerbskommission zu beurteilen. Die Kündigung des früheren Primars Aigner sei zwar schwer wettzumachen. Aber sie habe keinen Einfluss auf die Betreuung der Patientinnen und Patienten in den beiden Gesundheitsbezirken Brixen und Bruneck. Dass es in der Abteilung in der Zwischenzeit eine weitere Kündigung gab und dass der Sanitätsbetrieb bei zwei Kandidaten nach zwei Monaten immer noch niemand Verantwortlichen für das Primariat ernannt hat, erinnert doch an ein weiteres Lehrstück für den schwerfälligen Moloch Sanitätsbetrieb.