Unter dem Motto „Wir hören zu und handeln“ wollte das Team Köllensperger im Zuge der Klimastreiks die Schülerinnen und Schüler mit der gezielten Nachfrage zur Strategie der Landesregierung in Sachen Klimaschutz unterstützen, um zu verstehen, welche Maßnahmen im Land geplant oder bereits umgesetzt werden. Nun liegt bereits die sehr schnelle, aber nicht zufriedenstellende Antwort von Umweltlandesrat Giuliano Vettorato auf unsere Landtagsanfrage vor.
Es ist anzumerken, dass die Ziele der Klimastrategie Südtirols keine konkrete Übernahme der globalen Vorgaben auf lokaler Ebene darstellen. Wie im Bericht des IPCC (dem Weltklimarat) klar gefordert wird, müssen CO2-Emissionen spätestens bis 2050 auf netto null gebracht werden, um die globale Erwärmung auf 1.5°C zu begrenzen. Im Sinne der globalen Klimagerechtigkeit, sollte Südtirol aufgrund seiner hohen pro Kopf Emissionen und der bestehenden technischen und finanziellen Ressourcen aber weit vor 2050 seine CO2-Emissionen auf netto null bringen. Im Klimaplan Energie-Südtirol 2050 wird bisweilen nur das Ziel gesetzt, Emissionen bis spätestens 2050 auf unter 1,5 t pro Jahr und Person zu senken.
Es ist zudem unverständlich, dass der Klimaplan der Provinz Bozen keine umfassende Strategie zur Klimaanpassung enthält. Auch die Aufgaben an die Südtiroler Politik, die die Eurac im eigenen Klimareport 2018 verfasst hat, hat die Landesregierung schlichtweg ignoriert – nur so kann man die fehlende Antwort auf die entsprechende Frage interpretieren.
Wenig klar waren die Antworten von Landesrat Vettorato auch im Hinblick auf Sensibilisierungskampagnen für die Bevölkerung. Die Schülerinnen und Schüler haben in den letzten Wochen mit ihren Kundgebungen vermehrt darauf hingewiesen, dass der Umwelt- und Klimaschutz im Lehrplan der Schulen eine noch stärkere Gewichtung verdiene. Diesbezüglich haben wir mittlerweile eine weitere Anfrage (https://bit.ly/2TOR1BQ) in Zusammenarbeit mit einigen Schülern eingereicht. Wir wollen Klarheit zum Thema “Umweltfreundlichkeit in Südtirols Schulen” schaffen, weil es jetzt an der Zeit ist, dieses Thema ernst zu nehmen, vor allem, wenn die Forderung von der Jugend kommt und uns nur noch 11 Jahre bleiben, um den Klimawandel einzudämmen.