Heute wurde die Behandlung des Beschlussantrags des Team Köllensperger “Monatliche Kostenbeiträge für Zöliakiebetroffene” im Landtag fortgesetzt. Er fordert im wesentlichen die sofortige Rücknahme der Beitragsstaffelung nach Geschlechtern und breit gefächerte, unbürokratische Einkaufsmöglichkeiten.
Die Abgeordnete Maria Elisabeth Rieder zeigte bereits in der April-Session in ihrer Einleitung einige Schwierigkeiten auf, mit denen Betroffene täglich konfrontiert sind. Im Februar fasste die Landesregierung zwei Beschlüsse. Im Wesentlichen legen diese die Kostenbeiträge neu fest, sie werden nun nach Geschlechtern gestaffelt. Das Land übernimmt damit die Tarife des Staates trotz höherer Lebenshaltungskosten in Südtirol. Außerdem regeln sie die Produktausgabe der Apotheken und konventionierten Handelsbetriebe neu, vor allem durch die Pflicht, die Produkte mit Etiketten zu versehen, ähnlich wie bei Medikamenten. Dadurch steigt der bürokratische Aufwand und gar einige denken daran, die Konvention nicht mehr zu erneuern, was sich negativ auf die Produktauswahl für die Betroffenen auswirkt, die ohnehin nur eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten haben.
In der Zwischenzeit wurde die Einführung der Neuregelungen zwar auf den 1. Juli verschoben, Landesrat Widmann wusste jedoch auf Nachfrage nichts Neues zu berichten. Er warte auf Rechtsgutachten. Maria Elisabeth Rieder fragt sich: “Bisher war es kein Problem, höhere Beiträge als vom Staat vorgegeben zu gewähren, was sollte sich daran geändert haben? Außerdem gibt es in einigen Regionen Italiens sehr wohl vereinfachte Einkaufsmöglichkeiten, vor allem auch in Supermärkten.”
In den anschließenden Stellungnahmen stimmten viele Abgeordnete dem Beschlussantrag des Team Köllensperger zu. Die Redner verwiesen vor allem auf die absolut unverständliche Beitragsstaffelung nach Geschlechtern und die Entbürokratisierung.
Der Beschlussantrag wurde von der Mehrheit abgelehnt, da man “bereits daran arbeite”, eine Begründung, die leider allzu oft gehört wird. Erfreulich ist die Zustimmung der gesamten Opposition. Die Betroffenen wissen somit immer noch nicht, ob und was sich mit 1. Juli ändert.