Der Pflegemangel ist bekannt, in den nächsten Jahren braucht es nur im Südtiroler Sanitätsbetrieb ca. 450 Pfleger/innen, Krankenpfleger/innen in den Alters- und Pflegeheimen nicht eingeschlossen. Die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana bringt mit nicht einmal 100 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr nicht genügend ausgebildete Krankenpfleger/innen hervor. Vor allem aus dem Osten des Landes gibt es wenig Absolventinnen und Absolventen, gar einige bevorzugen ein Studium an der relativ neuen Fachhochschule für Gesundheit in Tirol und kommen nach der Ausbildung nicht in ihre Heimat zurück.
Aus diesen Gründen machte Maria Elisabeth Rieder vom Team K den Vorstoß, eine Außenstelle der Claudiana in Brixen oder Bruneck zu errichten und eine Möglichkeit der Kooperation mit der Tiroler Fachhochschule für Gesundheit zu prüfen. “Natürlich ist eine Außenstelle nicht das Allheilmittel gegen den Pflegemangel, aber eine wohnort- und praxisnahe Ausbildung könnte eine Maßnahme, vor allem gegen den Brain Drain, sein”, erklärt Maria Elisabeth Rieder ihr Ansinnen. Nicht nur der Unterricht in der Muttersprache, auch die Organisation des Studiums, der hohe Praktikumsanteil und die geringen Studiengebühren sowie günstigere Lebenshaltungskosten treiben junge Menschen nach Tirol. “Für die Pusterer/innen macht es keinen Unterschied, ob sie nach Innsbruck oder Bozen zum Studieren fahren – mal abgesehen davon, dass es auch in Lienz einen Standort der Fachhochschule für Gesundheit geben wird -, sie entscheiden sich für die attraktivere Variante”, gibt sich Rieder überzeugt.
Im Landtag wurde zwar viel über Pflegemangel diskutiert, den Vorschlag annehmen wollte man jedoch nicht. Der Landesrat sorgt sich mehr um den Ärztemangel, der laut seinen Aussagen gravierender ist. Er erkannte zwar das Problem, dass Anreize geschaffen werden müssen, um ausgebildetes Pflegepersonal im Land zu halten, war aber nicht bereit, dem Beschlussantrag zuzustimmen. “Es ist nichts Neues, dass die Landesregierung konkrete Vorschläge vom Team K ablehnt, trotzdem werden wir weiterhin Möglichkeiten der Verbesserung aufzeigen und uns für ein modernes Sanitätssystem einsetzen”, meinte Rieder nach der Ablehnung des Beschlussantrags.