Der Landtag lehnte heute den Beschlussantrag des Team K zur Neubewertung der Landes-Finanzierung des Heller-Projektes im Hofburggarten Brixen ab. Die Corona-Krise muss in vielen Bereichen als Chance eines Umdenkens betrachtet werden. Das Team K wollte deshalb mit einem Beschlussantrag die Landesregierung dazu auffordern, das Heller-Projekt im Hofburggarten, mit zu erwartenden Kosten von mehr als 10 Millionen Euro, neu zu bewerten.
“Eine Neubewertung wäre aus mehreren Gründen erforderlich gewesen. Das Heller-Projekt wird zu 80% vom Land finanziert, hier muss der Landtag sehr wohl mitreden dürfen. Wir wollen uns bestimmt nicht vom Landtag aus in Gemeindeangelegenheiten einmischen, aber es sind viele Millionen an Steuergeld mit im Spiel. Da sind Zweifel und Nachfragen durchaus angebracht.” meint Franz Ploner.
Eine Rückkehr zum früheren Siegerprojekt von Freilicht-Klotzner aus dem Jahre 2015 wäre noch möglich. Dieses Projekt ist im Gegensatz zum Projekt des Künstlers Heller durch einen internationalen Wettbewerb und einen partizipativen Prozess entstanden, wäre rasch umsetzbar und dies zu weitaus günstigeren Kosten.
Alex Ploner wies in seiner Stellungnahme auf die Veränderungen im Konsumverhalten im Kulturtourismus hin. “Menschen suchen in Zukunft vermehrt authentische und regional verwurzelte Angebote. Der Garten sollte aus meiner Sicht ein Treffpunkt für die Brixner Bevölkerung werden, der offen ist und allen Generationen Möglichkeiten der Begegnung bietet, den auch die Gäste genießen können. Ich bezweifle, dass dies mit einem Garten erreicht wird, der sich der Stille verschreibt. Der Südtiroler geht dafür in den Wald oder auf den Berg, der Gast sucht die Stille auch nicht in einem Garten mitten in der Stadt, wenn diese Stadt von Natur umgeben ist. Einem Wiener Künstler 1,4 Mio Euro zu überweisen, während Südtiroler Künstler am Hungertuch nagen und ihre Instrumente verkaufen müssen, damit sie die Miete zahlen, finde ich zudem ein sehr schlechtes Signal in der derzeitigen Krise”, sagt Alex Ploner.
Eine Neubewertung wäre aber auch aus mehreren Gründen erforderlich gewesen: die Geldmittel zur Finanzierung des neuen Projektes hätten prioritär für die Abfederung sozialer Folgen der Covid-Pandemie eingesetzt werden können und zur Neuausrichtung der Stadt Brixen hinsichtlich der Wiedergewinnung einer angemessenen Lebensqualität anstatt Tourismus-Attraktionen in Vordergrund zu stellen.
“Ich habe diese Debatte angestoßen, weil die geänderte gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation mitberücksichtigt werden muss. Anscheinend findet aber die Stimme der Brixner Bürgerinnen und Bürger die zuerst Ausführungsprojekte und vor allem einen ausgereiften Businessplan sehen möchten, bevor die Zusage für die Landesfinanzierung kommt, hat offensichtlich kein Gehör bei der Mehrheit gefunden..” so Franz Ploner abschließend.