Das Team K hat ein “Pflegepaket für Südtirol“ gefordert, um dem Pflegenotstand mit geeinten Kräften entgegenzuwirken. Überprüft werden sollte auch die Landesfachhochschule Claudiana. Die SVP-Lega Mehrheit hat den Beschlussantrag abgelehnt.
550 Krankenpfleger:innen treten in den nächsten 5 Jahren im Südtiroler Sanitätsbetrieb in den Ruhestand, dazu kommen jährlich 80 Ersatzanstellungen für Mutterschaft und die kontinuierlich steigenden Kündigungen. In diesen Zahlen ist der Bedarf an Pflegepersonal in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen Südtirols nicht enthalten. Dem gegenüber stehen nur 85 Studierende, die im Studienjahr 2022/23 ihre Ausbildung im Bereich Krankenpflege begonnen haben. 65 Studienplätze blieben leer.
“Obwohl der zuständige Landesrat Kompatscher in seiner Stellungnahme zugab, dass die Pflege die größte Baustelle im Gesundheitswesen ist, wurden unsere Vorschläge nicht angenommen”, zeigt sich Maria Elisabeth Rieder enttäuscht. “Für Landesrat Kompatscher ist eine Überprüfung der Landesfachhochschule Claudiana nicht nötig, da es bereits eine Studie gäbe. Allerdings ist diese Studie nicht öffentlich zugänglich. Ich werde sie aber anfordern”, kündigt die Abgeordnete des Team K an.
Der Vorschlag einer Pflegepaketes wurde ebenso abgelehnt, da die Landesregierung bereits in Umsetzung von Maßnahmen sei. Im Beschlussantrag wurde als Beispiel das Pflegepaket aus Österreich angeführt. Dort wird besonderes Augenmerk auf die Stärkung der Pflegeausbildung gelegt. So werden Auszubildende mit einem monatlichen Ausbildungsbeitrag von 600€ inkl. Unfall-, Kranken -und Pensionsversicherung für die gesamte Ausbildungsdauer gefördert, zudem wurden die Studiengebühren aufgehoben. Ein ähnliches Bild ergibt sich in den Sozialberufen. Personal fehlt vor allem in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Deshalb wurde in Österreich der eingeführte Ausbildungsbeitrag auf diese Berufsbilder ausgedehnt. In Südtirol hingegen muss für die Ausbildung an der LFHS Claudiana kräftig in die Tasche gegriffen werden. Schon allein die Studiengebühren belaufen sich auf ca. 7000€ für die dreijährige Ausbildung.
“Ich werde genau kontrollieren und immer wieder nachfragen, ob die Ankündigungen des Landeshauptmannes Arno Kompatscher auch umgesetzt werden, so etwa die Lohnangleichungen für das Pflegepersonal in den Krankenhäusern und Seniorenheimen”, kündigt Maria Elisabeth Rieder abschließend an.