In den letzten Tagen wurde viel über das harsche Vorgehen des Landesdenkmalamts gegen die Gastgärten von Restaurants und Bars berichtet. Es scheint, dass das Land aufgrund einer bewusst restriktiven Gemeindeverordnung (offenbar auf Initiative von Vizebürgermeister Walcher und Stadträtin Ramoser, die sich jetzt hinter dem Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler verbergen) strenge Vorschriften für die Außenbereiche der städtischen Veranstaltungsorte erlassen hat, und zwar nicht nur in der Altstadt. “Um alles zu vereinheitlichen, werden Sonnenschirme und Außenanlagen entfernt, frühe Schließzeiten eingeführt und alle Stühle und Tische müssen jeden Tag weggeräumt werden”, sagt Thomas Brancaglion. Paul Köllensperger fügt noch hinzu: „Und das alles zum Nachteil, der Gastronomie, die bereits zwei Jahre lang von der Pandemie schwer getroffen wurde.”
Wir halten Bozen für eine ideale Stadt in Hinsicht auf das Klima und die Landschaft, indem wir die Freiflächen so weit wie möglich als Ort der Begegnung und der Lebensfreude nutzen, in einer optimalen Balance zwischen Umwelt und dem Genießen von Speisen und Getränken. Die Festlegung von Leitlinien zur Erhaltung des Stadtbildes sowie von Gebäuden und Gebieten von besonderem künstlerischen Wert ist zweifellos sinnvoll. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, dass die Individualität und Originalität mancher Lokale, die das Verdienst haben, sowohl Einheimische als auch Touristen anzulocken und zu empfangen, durch Ordnung und Standardisierung beeinträchtigt werden – umso mehr, als diese Vorschriften das Betreiben eines Gastronomiebetriebs, insbesondere in Bozen, erschweren. Wenn wir Innsbruck als Beispiel nehmen, sollten wir erkennen, dass die Besonderheit unterschiedlicher Orte den Charme und den Reiz einer städtischen Umgebung ausmacht.
“Wir erwarten von der Stadt- und Landesverwaltung mehr Sensibilität und Vernunft und werden weiter für eine stärkere und vernünftigere Nutzung des öffentlichen Raums als Ort der Begegnung kämpfen”, so Matthias Cologna abschließend.
Alles nur zu verbieten führt dazu, dass die Stadt zu einer Kulisse verkommt und die wirtschaftliche Tätigkeit am Stadtrand stattfindet (oder am Virgl…) mit allen Folgen für den Flächenverbrauch und die Verkehrsströme.